Müngstener Brücke: Neue Zweifel an der Sicherheit
Teilsperrung ist aufgehoben worden. Schwere Güterzüge rattern wieder über die Brücke.
Müngsten. Wie sicher ist die Müngstener Brücke? Diese Frage stellen sich derzeit wohl zahlreiche Bahnfahrer aus dem Bergischen, denn seit dem vergangenen Wochenende rattern wieder schwere Güterzüge über die Brücke, die von der Bahn AG noch vor kurzem für sehr schwere Züge gesperrt worden war.
Zur Erinnerung: Während des Brückenfestes gab es erhebliche Beschränkungen und Auflagen für die bis zu 350 Tonnen schweren Dampflok-Sonderzüge. Nur einen Tag später, am 26. Oktober, hatte die Bahn AG entschieden, nur noch Züge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 100 Tonnen über die Brücke fahren zu lassen. Damals hieß es, die Teilsperrung sei im "verantwortungsvollen Vorgriff" auf einen bald zu erwartenden Bescheid des Eisenbahnbundesamtes erfolgt.
Die Aufsichtbehörde bestätigte denn auch, dass bei Untersuchungen der Brücke im September und Oktober "gravierende Unterhaltungsmängel" festgestellt worden seien.
Nach Recherchen des Solinger Tageblatts müssen die sogenannten Widerlager, die zum Schwingungsausgleich der Brücke notwendig und auf der Remscheider Seite blockiert sind, dringend erneuert werden. Damit konfrontiert bestätigten die Bahn und die Aufsichtsbehörde am 30. Oktober diese Recherche.
Nun jedoch die Kehrtwende: "Die Bahn hat von uns verlangte Statik-Berechnungen zur Verfügung gestellte, die werden jetzt erst noch ausgewertet", sagte ein Sprecher des Bundesamtes lapidar. Und ein Sprecher der Bahn AG ergänzte gegenüber dem Solinger Tageblatt: "Die Brücke ist sicher, sonst hätten wir sie weiter gesperrt. hpm