Nach dem Unfall: Die Schwebebahn fällt bis zum Ende der Ferien aus

An der Unfallstelle werden jetzt Reparaturarbeiten vorbereitet. Die Kripo will auch den Wagen untersuchen, der die Strecke vor dem Schienenabsturz befuhr.

Wuppertal. Während der Untersuchungen am Unfallwagen über der Wupper hatte es sich abgezeichnet — jetzt steht fest: Die Zwangspause der Schwebebahn wird sich durch die ganzen Herbstferien ziehen, um die Ermittlungen und alle Reparaturarbeiten abschließen zu können. Bis dahin müssen täglich an die 80.000 Passagiere auf die Busse des Ersatzverkehrs umsteigen.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werden noch einige Zeit dauern. Unter anderem müsse man den Wagen, sobald er ins Depot geschleppt worden ist, noch einmal genau untersuchen. Außerdem werde auch die Schwebebahn, die unmittelbar vor dem betroffenen Zug auf der Strecke war, unter die Lupe genommen. Emil Brachthäuser, Leiter der Wuppertaler Staatsanwaltschaft, sagte am heutigen Dienstag: „Spekulieren bringt nichts. Es gibt noch kein Ergebnis.“

Noch immer werde in alle Richtungen ermittelt, warum sich am Donnerstagabend über der B 7 die Stromschiene am Gerüst auf einer Länge von 260 Metern löste. Ein mutwilliges Manipulieren am Gerüst oder an der Bahn sei immer noch nicht ausgeschlossen, sagte Brachthäuser am heutigen Dienstag auf WZ-Nachfrage. Bislang gebe es aber noch keinen einzigen Hinweis auf einen vorsätzlichen Eingriff am Wuppertaler Wahrzeichen. Wie berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. Zwei Autofahrer waren von der herabfallenden Stromschiene getroffen worden. Sie gelten als leicht verletzt.

Emil Brachthäuser, Leiter der Staatsanwaltschaft Wuppertal

In der Bahn selbst soll kurzzeitig Panik aufgeflackert sein. Die 76 Passagiere wurden am Donnerstagabend in einer knapp vierstündigen Aktion per Drehleiter aus der über der Wupper stillstehenden Schwebebahn gerettet. Verletzte gab es dabei nicht.

Am Dienstag Morgen begannen an der Unfallstelle die Aufräum- und Reparaturarbeiten — zunächst mit der Einrichtung der Baustelle: Dazu wurde die Stromschiene am Gerüst so weit angehoben und entfernt, dass der Unfallwagen von Hand etwa 15 Meter Richtung Kluse gezogen werden konnte. Damit haben die Bauarbeiter jetzt freie Hand — unter anderem für die Montage der abgerissenen Stromschiene. Auf der Brücke an der Barmer Straße (Höhe Kosice-Ufer) wird deshalb ein Treppenturm errichtet, um die Baustelle auf kurzem Weg erreichen zu können.

Am Dienstag der kommenden Woche soll es einen weiteren Termin mit dem Gutachter der Staatsanwaltschaft geben. Wie berichtet, wird auch die Technische Aufsichtsbehörde (TAB) — sie ist bei der Bezirksregierung in Düsseldorf angesiedelt — in die Ermittlungen einbezogen. Sie war gestern mit vier Mitarbeitern an der Unfallstelle und steuert Expertenwissen bei. Bei der Wiederfreigabe der Strecke hat dann allerdings die Aufsichtsbehörde in Düsseldorf das letzte Wort.