Am letzten Septemberwochenende soll hier wieder mit zahlreichen Ständen und einem bunten Bühnenprogramm gefeiert werden.
Langfristig benötigt die AGVV aber feste Sponsoren, um ihre ehrenamtliche Arbeit fortsetzen zu können. Davon hängt auch die Durchführung des Weihnachtsmarkts am ersten Adventswochenende ab. „Wir sind zuversichtlich, dass wir das ebenfalls hinbekommen“, sagt die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Nicole Stöcker. Bei der jüngsten AGVV-Jahreshauptversammlung sei die Stimmung diesbezüglich optimistisch gewesen. „Klar ist allerdings, dass wir auf lange Sicht finanzielle Unterstützung brauchen, damit es weitergehen kann“, betont Nicole Stöcker.
Kein Gewinn durch
die Veranstaltungen
Aufgrund der stark gestiegenen Kosten seien die Veranstaltungen für die Arbeitsgemeinschaft ein Verlustgeschäft. „Allein die Technik und die Bühne beim Nachbarschaftsfest kostet uns im Vergleich zur Zeit vor Corona das Doppelte“, so die Vorsitzende. Dazu kommen die Miete für den Platz und den Toilettenwagen, Bandgagen sowie Gema-Gebühren. Insgesamt schieße die AGVV seit dem letzten Jahr rund 3000 Euro für die Durchführung hinzu. „Damit ist das Vereinsvermögen spätestens Ende des nächsten Jahres aufgebraucht“, stellt Nicole Stöcker klar.
Um Geld in die klammen Kassen zu spülen, soll es beim kommenden Nachbarschaftsfest wieder eine Tombola geben. „Wir müssen dabei allerdings alle Preise einzeln anmelden, was bei rund 3000 Artikeln sehr aufwendig ist“, erklärt die Vorsitzende. Sie und ihre Mitstreiter bemühten sich, die Arbeitsgemeinschaft trotz aller Widrigkeiten weiter über Wasser zu halten. „Wir möchten den Vereinen durch unsere Arbeit eine Plattform geben“, erklärt Nicole Stöcker ihre Motivation.
Bereits vor zwei Jahren hätte sich die AGVV aufgrund von Personalmangel beinahe aufgelöst. Glücklicherweise kam es anders. Nach einer entsprechenden Berichterstattung im V-Express fanden sich neue Kandidaten für den Vorstand.
Ins Team kam auch Luana Stöcker. Die 23-Jährige übernahm den Posten der Schriftführerin und unterstützt ihre Mutter Nicole Stöcker bei der Vorstandsarbeit. Als gelernte Event-Managerin und Projektassistentin kennt sie sich mit Veranstaltungen bestens aus. „Trotzdem habe ich durch die aktive Mitarbeit erst Mal gemerkt, wie viel Aufwand die Durchführung des Nachbarschaftsfests bedeutet“, sagt Luana Stöcker. Auch den meisten Besuchern sei das nicht bewusst. Die Vorstellung einer Auflösung der AGVV ist für sie keine Option. „Ich bin mit den Vereinen aufgewachsen und möchte meinen Teil für die Arbeitsgemeinschaft beitragen“, so Luana Stöcker.
Ähnlich sieht es Henrik Gurke vom Beirat der AGVV. Der stellvertretende Bezirksbürgermeister bemüht sich auch politisch darum, das Engagement der Arbeitsgemeinschaft zu unterstützen. „Natürlich wissen wir um die schwierige finanzielle Lage, die sich unter Umständen 2026 einstellen könnte, aber wir möchten natürlich gerne auch in Zukunft dazu beitragen, dass die AGVV im Stadtteil aktiv sein kann“, so Gurke.
Laut der Arbeitsgemeinschaft sei der Erhalt des Vereinslebens insbesondere nach der schwierigen Corona-Zeit eine enorme Herausforderung. „Einige Chöre und ein Schützenverein haben sich aufgrund von Mitgliedermangel leider aufgelöst“, berichtet Nicole Stöcker. Deren Engagement fehle dann wiederum bei Veranstaltungen wie dem Nachbarschaftsfest. Es sei in der heutigen Zeit schwerer geworden, junge Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen. „Die Vorstände werden immer älter und es fehlt an Nachwuchs“, so die Vorsitzende. Umso wichtiger sei das Engagement der AGVV zur Unterstützung der Vereine.