Tipps für Hobbygärtner Nachhaltig gärtnern – ohne Torf und wassersparend

Wuppertal · Wer einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten will, verzichtet besser auf torfhaltige Blumenerde und gießt mit Bedacht.

Erde mit Kokosfasern, Rindenmulch oder Kompost bietet eine umweltfreundliche Alternative zu torfhaltiger Erde.

Foto: dpa/Andrea Warnecke

Gut für die Pflanzen, aber schlecht für die restliche Umwelt? Torf ist oft ein Hauptbestandteil von Blumenerde und ein Favorit unter Gartenfreunden und -freundinnen. Doch es geht auch gut ohne, wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft informiert.

Torf kann durch Kompost, Rindenmulch oder Kokosfasern ersetzt werden. Bei der Nutzung von torffreier Erde ist zu beachten, dass sie mehr Wasser benötigt und öfter gedüngt werden muss als normale Blumenerde. Da sich die torffreie Erde im geöffneten Sack nicht lange hält, sollte man die ganze Menge sofort oder zeitnah beim nächsten Gartenprojekt aufbrauchen. Gut zu wissen: Erden, die als Bioprodukte gekennzeichnet sind, sind nicht automatisch frei von Torf. Hier lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe.

Wer will, kann den hauseigenen Kompost als Ersatz für Torf mit der Blumenerde mischen und schont dabei den Geldbeutel. Aber: Kompost eignet sich nicht für alle Pflanzen. Er ist oft reich an Salz und hat einen hohen pH-Wert. Bestimmte Pflanzen wie Erdbeeren oder Rhododendron vertragen dies nicht gut. Sie wachsen besser mit sauren und mineralischen Substraten. Dafür eignen sich torffreie Erden aus dem Gartencenter, bei denen Torfersatzstoffe zugegeben sind.

Der Torfabbau schadet einem wichtigen Ökosystem. Torfmoore speichern Kohlenstoff und bieten Lebensräume für verschiedene Pflanzen- und Tierarten. Bei der Gewinnung werden sie entwässert und setzen Treibhausgase frei. Torf ist außerdem kein nachwachsender Rohstoff.

Ein blühender Garten kann in trockenen Zeiten eine ganze Menge Leitungswasser verschlingen. Wie sich Wasser sparen lässt, hat die Stiftung Warentest in ihrer Zeitschrift „test“ (Ausgabe 04/24) näher beleuchtet. Ein Tipp, den man beim Pflanzen im Blick behalten kann: Pflanzen auswählen, die wenig gegossen werden müssen, wie Fetthenne, Portulakröschen, Prachtkerze, Duftnessel, Purpursonnenhut und Mittagsblume. Auch Klassiker wie Geranie, Lavendel und Rosmarin brauchen wenig Wasser. Eher durstig sind Eisenhut und Phlox.

Weil die meisten Gemüsesorten durstig sind, kann es sinnvoll sein, im Sommer eine Pause im Beet einzulegen und stattdessen im Frühling Tiefwurzler wie Pastinake und Möhre zu säen oder schnell wachsende Sorten wie Radieschen und Rucola.

Dazu rät etwa Annette Bucher vom Institut für Gartenbau Weihenstephan. In Richtung Herbst kann man ihr zufolge mit Chinakohl und Pflücksalaten weitermachen.

Gießen sollte man in den Morgenstunden – am besten bodennah mit der Gießkanne oder auch mit einem sanften Schlauchstrahl.