Neu an der Uni? Zehn Tipps für Erstsemester

In den ersten Wochen an der Uni Wuppertal müssen sich Studienanfänger erst einmal zurechtfinden. Dieser Ratgeber hilft dabei.

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Sogenannte Erstis erkennt man häufig schon auf den ersten Blick: Entweder kommen sie zu spät, weil sie sich auf dem Weg zum Hörsaal verlaufen haben oder sie schauen zur vollen Stunde erwartungsvoll auf die Uhr und fragen sich, wo der Dozent bleibt (Veranstaltungen an der Uni beginnen meistens eine Viertelstunde später - “c.t.”). In den Pausen fragen sie nach dem W-Lan-Passwort und kaufen den teuersten Kaffee der Uni. Das muss nicht sein, liebe Erstis — hier ein paar Ratschläge für’s schnelle Ankommen im Studentenleben.

Als Ersti hat man bereits viele Informationen in der Orientierungswoche bekommen. Sie ist, grob gesagt, die wichtigste Woche des ganzen Studiums. Denn hier gibt es Hilfe bei der Studienorganisation. Außer der Erstellung des Stundenplans, ist vor allem die Prüfungsordnung wichtig. Aber auch auf dem Campus braucht man Orientierung: Wer den Lageplan der Uni nicht schon hat, sollte sich diesen online herunterladen oder ausdrucken.

Ob WG oder eigene Bude — Ausziehen ist der erste Schritt in die Selbstständigkeit. Erscheint einem das Pendeln erst einmal unproblematisch, können lange Wege und häufige Umstiege auf Dauer ganz schön aufreibend sein. Die Vorteile einer Wohnung in Uni-Nähe sind Flexibilität in den Freistunden und das ,,klassische Studentenleben”. Damit man schnell in der neuen Umgebung Fuß fasst, sollte man gerade in der ersten Zeit versuchen, nicht jedes Wochenende in die Heimat zu fahren.

Ein gutes Netzwerk ist das A und O! Man braucht Freunde, mit denen man nach der Vorlesung in die Mensa geht oder die für einen mitschreiben, wenn man krank ist. Es hilft, gerade in der Findungsphase, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Immerhin geht es den anderen Erstis ja genauso. Warum also nicht einfach mal Nummern austauschen, zusammen die Kurse des Hochschulsports testen oder sich zwischendurch auf einen Kaffee verabreden? Den günstigsten Kaffee gibt es übrigens in Cafés, die von Studenten für Studenten betrieben werden, wie im Milliways oder bei den Fachschaften.

,,Es reicht, wenn du da nur zur Vorlesung gehst. Hier brauchst du eigentlich nur das Tutorium zu besuchen. Dozent xy ist total doof, streng, anspruchsvoll, etc. — bei dem würde ich ja kein Seminar belegen ...”. Mal ehrlich — jeder Student ist unterschiedlich und jeder hat einen ganz eigenen Geschmack was Themen, Lehr- und Lernstile angeht. Klar kann man sich anhören, welche Erfahrungen die anderen gemacht haben — aber am besten findet man selbst heraus, was man braucht und lässt sich dabei nicht von anderen verrückt machen.

Das hat schon Cicero gewusst. Als Student hat man meist nicht unendlich viel Kohle. Doch mit einfachen Kniffen kann man seinen Geldbeutel schonen, denn Studentenrabatte gibt es häufiger als man denkt. In Geschäften lohnt es sich danach zu fragen, Anbieter wie Amazon, Spotify und Co. bieten günstige Studentenversionen an und auch das Zentrum für Informations- und Medienverarbeitung (ZIM) der Uni Wuppertal stellt Lizenzen für bestimmte PC-Programme zur Verfügung (empfehlenswert für Hausarbeiten ist vor allem Citavi). Nicht zu vergessen ist auch die Bühnen-Flatrate — perfekt für alle Kulturliebhaber und Begleiter! Allgemein gilt: Studentenausweis einpacken!

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Wann hat man jemals wieder so lange Ferien wie im Studium? Auch wenn Klausuren anstehen und man tagelang in der Bibliothek hockt, eröffnen sich zwischendurch immer mal kleine Zeitfenster, die zum Reisen einladen. Dabei muss es nicht immer weit hinausgehen. Mit dem NRW-Semesterticket hat man die Möglichkeit durch das ganze Bundesland zu fahren. Ein Städtetrip kann nicht nur spannend sein, sondern auch für einen Tapetenwechsel sorgen. Also, Kommilitonen einpacken und in eine Stadt fahren, in der man noch nie zuvor gewesen ist.

Wer gedacht hat, dass das Abitur eine Hürde war, wird schnell merken: An der Uni ist jede Modulabschlussprüfung gefühlt ein kleines Abitur. Die Menge an Stoff und das selbstorganisierte Lernen können Studienanfänger schnell verschrecken. Grundsätzlich gilt aber: Gut vorbereitet ist jede Prüfung zu bewältigen. Lerngruppen zu bilden kann hilfreich sein, um Mitschriften zu vergleichen und sich auszutauschen. Beim Lernen in der Bibliothek sollte man die Hausordnung beachten (nicht laut telefonieren oder Plätze blockieren). Ein Blick auf die Altklausuren kann nicht schaden. Genauso ist die Nachbesprechung von Hausarbeiten wichtig — nur so kann man seine Fehler nachvollziehen und direkte Rückfragen stellen.

Heutzutage gehört ein Nebenjob fast zum Studium dazu. Denn viele Studierende finanzieren ihre Miete selbst und müssen arbeiten gehen. Einen Job zu finden ist nicht schwer — Gastronomie, Babysitting, Promotion. Aber Achtung: Die größte Herausforderung besteht darin, einen Job mit Mehrwert zu finden, der zum Studienprofil oder künftigen Beruf passt. Prädestiniert sind SHK-Stellen an der Universität, aber auch Werkstudentenjobs (u.a. auf der Website des Hochschul-Sozialwerks). Die wöchentliche Arbeitszeit sollte 20 Stunden nicht übersteigen, damit noch Zeit für die Uni bleibt.

Mit der Immatrikulation betritt man einen dynamischen, hochschulpolitischen Boden. Gleichzeitig wird man dessen Mitgestalter. Das heißt, man hat nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte, von denen man ruhig Gebrauch machen sollte. Jedes Jahr wählen die Studierenden beispielsweise ein Parlament (StuPa), das unter anderem den Haushaltsplan beschließt und damit über die Verwendung von hohen Geldbeträgen bestimmt. Auch die Fachschaft freut sich über Engagement und Nachwuchs.

,,Das Studium ist die schönste Zeit des Lebens” — klingt irgendwie abgedroschen? Auch wenn Leistungspunkte wichtig sind und man irgendwann das Abschlusszeugnis in den Händen halten möchte, geht es im Grunde erst einmal um Wissenserwerb und Forschung. Mit der Zeit entwickeln sich Interessen weiter und man kann individuelle Schwerpunkte setzen. Dabei geht es weniger darum, in der Regelstudienzeit fertig zu werden, als vielmehr darum, einen Überblick über den wissenschaftlichen Gegenstand zu bekommen und Theorien zu kennen, zu vergleichen und weiter zu denken. Hat man Lust daran, macht das Studium wirklich Spaß.