Stadtleben Neuer Markt auf Schloss Lüntenbeck feiert Premiere
„Sieben Sachen – gute Dinge, gutes Leben“ findet am 29. und 30. August in Vohwinkel statt.
Für die bekannt feierfreudigen Vohwinkeler ist es ein trauriges Jahr. Coronabedingt fällt das traditionelle Festwochenende Ende September komplett aus. Hintergrund ist die Ausweitung des Verbots für Großveranstaltungen bis zum 31. Oktober. Doch es gibt nicht nur Absagen im Wuppertaler Westen. Der neue Textilmarkt „Sieben Sachen“ auf Schloss Lüntenbeck kann unter Auflagen stattfinden. Am 29. und 30. August soll Nachhaltigkeit mit Lebensfreude und Lifestyle verknüpft werden. Im Schlosshof bieten dann rund 60 Händler schicke Mode, zeitlose Schnitte und handgemachte Kleinserien an. Wer gern selbst kreativ wird, ist hier ebenfalls richtig und findet das notwendige Zubehör. Außerdem erwarten die Besucher hochwertige Möbel und Dekoartikel sowie Fahrradzubehör. Abgerundet wird das spätsommerliche Konzept mit Musik, kleinen Leckereien und kühlen Getränken.
All das ist allerdings nur möglich, weil für die Veranstaltung strenge Regeln gelten. „Unser Markt darf stattfinden, da wir ein Hygienekonzept ausgearbeitet haben, welches Aussteller wie Besucher schützt“, sagt Antonia Dinnebier von der Schloss Lüntenbeck GmbH. So gilt eine Maskenpflicht ab Betreten des Geländes für alle Personen ab sechs Jahren. Zudem soll eine Einbahnwegeleitung die Einhaltung einer angemessenen Abstandsregelung erleichtern. Mit der Buchung von Zeitfenster-Tickets beim Vorverkauf wird die Zahl der sich gleichzeitig auf dem Gelände aufhaltenden Besucher gesteuert. Eine Tageskasse gibt es vor Ort nicht. Ausfallen muss das Kinderbasteln. Es soll aber andere Spielmöglichkeiten für die kleinen Besucher geben.
Der Markt basiert auf
der „Tuchfühlung“
„Corona ist immer noch ein Thema und wir müssen uns damit arrangieren“, betont Antonia Dinnebier. Die Sicherheit von Händlern und Publikum habe höchste Priorität. Die Organisatoren sind froh, dass die Veranstaltung überhaupt stattfinden kann. Bisher lief der Textilmarkt unter dem Namen „Tuchfühlung“ bereits im Frühjahr. Um einen ausreichenden zeitlichen Abstand von den anderen Märkten im Schloss zu haben, entschieden sich die Veranstalter bereits Ende 2019 für einen späteren Zeitpunkt und ein geändertes Konzept. „Das war Riesenglück“, betont Antonia Dinnebier. Die Resonanz der Händler sei erfreulich gewesen. „Nur wenige Aussteller haben abgesagt“, so Dinnebier.
Die neue Marktsituation habe auch ihre Vorteile. So hätten die Gäste die Chance, den Besuch ohne Gedränge und Menschenmassen zu erleben. Genau das sicherzustellen, ist für die anderen Veranstalter in Vohwinkel aber nicht möglich. „Wir können schlecht den kompletten Lienhardplatz absperren und nur wenige Leute reinlassen“, sagt Nicole Stöcker, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Vohwinkeler Vereine (AGVV). Diese organisiert seit vielen Jahren das Nachbarschaftsfest im Stadtteilzentrum. „Zusätzliche Auflagen, die Geld kosten, können wir außerdem nicht bezahlen“, stellt Stöcker klar. Daher hat sie auch wenig Hoffnung auf Durchführung des Weihnachtsmarkts im Dezember. „Es ist für uns so schon sehr schwierig, unsere Veranstaltungen zu finanzieren“, sagt Stöcker.
Optimistischer ist die Werbegemeinschaft Aktion V. Sie hofft darauf, dass die Gesundheitsmesse im nächsten Frühjahr stattfinden kann. „Bis dahin ist ja noch Zeit“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Annette Raabe-Vehlow. Die Absage des Vohwinkel-Tags mit seinen vielen tausend Besuchern sei dagegen durch die geltende Rechtslage nicht zu ändern. „Wir sind darüber natürlich sehr traurig“, so Raabe-Vehlow.