Kreativität Neues Atelier in Schloss Lüntenbeck soll ein Ort des kulturellen Austauschs sein
Vohwinkel · Das Atelier bietet Raum für Lesungen, kleinere Ausstellungen und musikalische Auftritte.
Es sind hohe und lichtdurchflutete Räume, die viel Platz für kreative Ideen bieten. Das neue Atelier der Innenarchitektin Agnes Morguet im Schloss Lüntenbeck soll ein Ort des kulturellen Austauschs werden. Über ein Jahr haben sie und ihr Team an der Fertigstellung der beiden Etagen mit Dachgeschoss im östlichen Gebäudeteil gearbeitet. Das Ergebnis wurde jüngst offiziell vorgestellt.
„Wir sind sehr froh, dass endlich alles fertig ist“, sagt Agnes Morguet. Nach sieben Jahren in Köln ist sie im vergangenen Sommer nach Wuppertal gezogen. Das Schloss habe sie durch Zufall entdeckt. „Ich war sofort begeistert von der inspirierenden Atmosphäre hier“, erzählt die Innenarchitektin. Dass damals auch noch geeignete Räume zur Verfügung standen, sei eine glückliche Fügung gewesen. Sie wollte einen Ort schaffen, an dem die Besucher für einen Moment aus ihrem Alltag aussteigen und sich für neue Ideen öffnen können. Das insgesamt 227 Quadratmeter große Atelier sei nicht mit einer normalen Verkaufsfläche zu verwechseln. Es soll als Ort der Begegnung und der Inspiration etabliert werden. Dafür sind verschiedene Veranstaltungen geplant. „Das können Lesungen, kleinere Ausstellungen oder musikalische Auftritte sein“, erklärt Agnes Morguet das Konzept. Auch gemeinsame Formate mit anderen Mitgliedern der Lüntenbecker Hofgemeinschaft seien möglich.
Bis zur Fertigstellung war es aber ein steiniger Weg. Die 1907 als Stall errichteten Atelierräume mussten zum Teil umfassend saniert werden. Zudem sorgte die Pandemie mit Lieferengpässen für Verzögerungen. Als gelernte Schreinerin ist es Agnes Morguet aber gewohnt, Herausforderungen zu meistern. „Ich komme aus einer Handwerkerfamilie und kenne anspruchsvolle Baustellen“, erzählt die 38-Jährige. Daher gehört ein praktischer Ansatz zu ihrem Erfolgsrezept. Gleichzeitig legt sie großen Wert auf das Zusammenspiel von Raum, Licht, Farben und Materialien. Im neuen Atelier sollen die Besucher hochwertiges und gleichzeitig nachhaltig hergestelltes Design entdecken und erleben können.
Über den Zuwachs bei der Hofgemeinschaft freut sich auch Antonia Dinnebier von der Schloss Lüntenbeck KG. Die Räume haben für sie eine besondere Bedeutung, da sie früher zum Teil Standort der Firma ihres Vaters waren. Hier hatte Lichtpionier Johannes Dinnebier an seinen Konzepten für Beleuchtungsprojekte auf der ganzen Welt gefeilt. „Insofern ist das für mich ein Herzensprojekt“, sagt Antonia Dinnebier. Die Finanzierung sei durch eine Kombination aus Investitionen und langfristigem Mietvertrag erfolgt. Zahlen könne die Schloss Lüntenbeck KG zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen.
Das Schloss gehört zu den ältesten Gebäuden im Stadtgebiet und wurde als Rittersitz bereits 1217 urkundlich erwähnt. Für einen Ausflug in die bewegte Vergangenheit steht ein Rundgang mit 14 Stationen zur Verfügung. Auf zehn Tafeln im Innenhof können die Gäste die Geschichte der Bauten und ihrer Bewohner erkunden.
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