Nordbahntrasse fasziniert Bundespolitiker
Besucher stiegen zum Test selbst aufs Fahrrad und ließen sich den Radweg erläutern.
Wuppertal. Die Sonne schien und die Nordbahntrasse hatte sich für den Besuch mit leuchtend-gelben Löwenzahnblüten am Rand herausgeputzt: Am Mittwoch ließ sich Gero Storjohann (CDU), fahrradpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Bundestag, den neuen Rad- und Wanderweg zeigen. Ihn begleiteten der Abgeordnete Oliver Wittke (CDU), ehemaliger NRW-Verkehrsminister, sowie Peter London aus dem Düsseldorfer Verkehrsministerium.
Der hatte Gero Storjohann auf die Idee gebracht, sich neue Radwege in NRW anzusehen. Noch vor dem Radschnellweg Essen-Mülheim testete er gestern die Nordbahntrasse. Zur Begrüßung waren auch der Wuppertaler CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt und Bezirksbürgermeisterin Christel Simon (CDU) gekommen.
Am Trassencafé in Wichlinghausen fassten Carsten Gerhardt, Lutz Eßrich und Claus Kaminski von der Wuppertal Bewegung die Geschichte der Trasse zusammen — von der ersten Idee über das Engagement der Bürger bis zur Reibung mit der Stadt.
Dann schwangen sich die Politiker aufs Rad, Lutz Eßrich übernahm die Rolle des Touristenführers. Er wies auf die Trassenkapelle hin, erklärte die Parkour-Anlage und machte auf neue Spielplätze an den Zugängen aufmerksam, während die Radler über die Aussichten staunten.
Stolz erklärte Lutz Eßrich die besondere Beleuchtung der Trasse: „Das ist eine reine Fahrradbeleuchtung, die gibt es nur hier.“ Die LED-Lampen leuchteten gezielt nur die Trasse aus, störten weder die Bewohner der Häuser an der Trasse noch Insekten und Fledermäuse.
Am Bahnhof Loh schilderte er, wie viel Nachfrage die Draisinenfahrten erleben. Und konnte berichten, dass die Nordbahntrasse für einen messbaren Anstieg der Übernachtungen in Wuppertal und Umgebung geführt hat.
Er erzählte, welchen Streit der Steingarten auslöste und dass die Trasse dank des Einsatzes von Kräften des zweiten Arbeitsmarktes, des Straßenreinigungsbetriebs und der rund 500 Trassenpaten „sicherlich die sauberste Straße in Wuppertal“ sei. Dass in diesem Moment eine kleine Kehrmaschine vorbeifuhr, brachte ihm einige Lacher ein. „Ist nicht verabredet!“, versicherte er.
Die Besucher waren sichtlich beeindruckt. Oliver Wittke, der 2008 als NRW-Verkehrsminister bei der Eröffnung des ersten Teilstücks dabei war, sagte: „Es ist faszinierend zu sehen, wie aus einer Vision Wirklichkeit geworden ist.“ Den größten Verdienst daran hätten die Bürger, die daran mitgearbeitet haben.
Gero Storjohann erklärte: „Ich bin super-überrascht, was für ein schöner Verkehrsverbindungsweg hier entstanden ist.“ Da er gern mit seiner Familie Rad-Urlaub macht, könnte es sein, dass er den bald auf den Panoramawegen im Bergischen Land und damit auch auf der Nordbahntrasse verbringt.
Peter London fasste die Fahrt so zusammen: „Frühling auf der Nordbahntrasse - gibt es etwas Schöneres?“