Ölberger Taschenmanufaktur sucht einen Nachfolger
Silvia Werner gibt ihren Laden an der Marienstraße aus gesundheitlichen Gründen auf.
Ölberg. Nach zwölf Jahren soll Schluss sein. Silvia Werner, Inhaberin der „Ölberger Taschenmanufaktur“ an der Marienstraße will ihr Geschäft aus gesundheitlichen Gründen verkaufen. Idealerweise soll das bis zum 1. Juni geschehen sein. „Am 16. Juni ist das Ölberg-Fest. Das ist ein schöner Start für den Nachfolger“, findet sie.
„Mir ist wichtig, dass ich jemanden finde, der das hier mit so viel Herzblut wie ich weiterführt“, sagt Werner. Die Arbeit sei wahnsinnig vielseitig und interessant. Sie selbst habe in den vergangenen drei Jahren nicht mehr so viel arbeiten können. Die Manufaktur, die sie vor zwölf Jahren gegründet hat, biete aber viel Potenzial für den, der sie übernimmt. Werner nennt unter anderem die Feuerwehr Wuppertal, die Stadt sowie die Stadtsparkasse, das Wuppertaler Tanztheater und das Wuppertal Marketing als Lieferanten. Diese Verbindungen kann ihr Nachfolger übernehmen.
„Hier stecken zwölf Jahre harte Arbeit drin“, sagt Werner mit Blick auf die Manufaktur. Ihr Nachfolger könne sofort weitermachen. Damit der Übergang möglichst gut verläuft, wird sie den neuen Besitzer des Ladens einen Monat lang begleiten. „Ich gebe ihm alles mit, auch mein Ideenbuch“, sagt Werner. „Ideen habe ich genug.“ Und auch die Regale werden voll sein, so dass der neue Besitzer gleich durchstarten könne.
Das zeigt sich bereits heute. Die „Oelberger Taschenmanufaktur“ ist vor allem eins: bunt. Orange, gelbe, blaue und rote Taschen in verschiedenen Formen leuchten in den Regalen. In einem liegt das Rohmaterial: aufgerollte Feuerwehrschläuche in weiß, gelb und grün, ein leichter Geruch von Gummi hängt in der Luft. Die zahlreichen Schubladen einer schwarzen kommode beinhalten weitere Schläuche und Gurte in verschiedenen Größen aus denen Geldbörsen, Messenger Bags und Clutches gefertigt werden. So einzigartig wie der Laden auf der Marienstraße sind auch Produkte. Jedes Modell ist ein Unikat. „Ich lasse die Taschen auch häufig von Freunden zusammenstellen, damit sie möglichst verschieden sind“, sagt Silvia Werner.
Jetzt hat sie keine Kraft mehr, weiter als Selbstständige zu arbeiten. Deshalb will sich Silvia Werner beruflich neu orientieren. „Ich brauche einen Job, bei dem ich mir nicht immer den Kopf machen muss, wie es im Laden weitergeht“, beschreibt Werner ihre Situation. Sie habe sich nach ihrer Erkrankung nicht geschont und sei gleich wieder ins Geschäft eingestiegen. Das rächt sich jetzt. „Ich freue mich schon auf etwas Neues“, sagt Werner. Sie kann sich vorstellen, im sozialen Bereich zu arbeiten. Sie hat schon Praktikanten in der Manufaktur beschäftigt und kann sich vorstellen, „junge Menschen etwas länger zu begleiten.“
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