Oper: Dacharbeiten mangelhaft
Die Stadt hat einen Rechtsstreit gewonnen. Nun muss die Baufirma nachbessern.
Barmen. Erst im Januar 2009 war das — für mehr als 23 Millionen Euro sanierte — Opernhaus glanzvoll wiedereröffnet wurde. Nun steht fest: Im Sommer 2014 rücken erneut die Handwerker an. Das jedoch alles andere als freiwillig: Die Baufirma, die das städtische Gebäudemanagement mit Arbeiten am Dach beauftragt hatte, muss nachbessern.
Die Stadt hat einen Rechtsstreit gewonnen: Wie Hans-Uwe Flunkert, Leiter des Gebäudemanagements, am Donnerstag auf WZ-Nachfrage erklärte, habe ein Gutachter inzwischen bestätigt, was die Stadt als Bauherr direkt beanstandet hatte: „Die Arbeiten waren nicht in Ordnung, sie waren mangelhaft. Wir haben sie damals nicht abgenommen.“ 500.000 Euro hatte die Stadt daraufhin zurückbehalten — weil sie die fachliche Ausführung monierte. In der juristischen Auseinandersetzung ging es um die Wärmedämmung.
Weshalb nicht direkt nachgebessert wurde, hat zwei Gründe: Die Firma weigerte sich und ging stattdessen zum Anwalt. Außerdem sei „kein konkreter Schaden entstanden“, wie Flunkert betont. „Wir müssen nicht fürchten, dass Wasser ins Opernhaus läuft. Es tropft nicht.“ Zumindest nicht aktuell. Denn auch wenn der Fachmann die Situation im Opernhaus nicht als dramatisch empfindet, müsse langfristig gehandelt werden: „Wir möchten verhindern, dass Folgeschäden auftreten. Es darf keine Feuchtigkeit eindringen.“ Ein möglicher Folgeschaden könnte Schimmelbefall sein.
Dabei sollen die anstehenden Arbeiten für das Publikum keine konkreten Auswirkungen haben: Da es keine akute Bedrohung und deshalb auch keinen unmittelbaren Handlungsbedarf gebe, geht der Spielbetrieb uneingeschränkt weiter. Erst im Sommer 2014, wenn sich die Wuppertaler Bühnen in die Pause verabschieden und es keine Vorstellungen gibt, wird Hand ans Dach gelegt. Eine Vorsichtsmaßnahme, die Langzeitfolgen verhindern soll. Für die ausführende Baufirma heißt das: Erst wenn die Arbeiten beim zweiten Anlauf ordnungsgemäß abgeschlossen worden sind, wird die Stadt die 500.000 Euro überwiesen. Flunkert sieht das Ganze gelassen: „Damit, dass bei einer so großen Sanierung nicht alles optimal läuft, muss man rechnen.“