Pendler im Stress: Elberfeld dicht, Bahngleise gesperrt
Suiziddrohung an der Poststraße. Kesselwagen an der Steinbeck leck geschlagen.
Wuppertal. Berufspendler brauchten am Montag eiserne Nerven: Erst gab es am frühen Morgen auf der A 46 einen stundenlangen Stau, und dann wurden am späten Nachmittag auch noch sämtliche Bahngleise gesperrt.
Der Grund dafür: Im Bereich des Bahnhofs Steinbeck war ein Kesselwagen aus ungeklärter Ursache leckgeschlagen. Laut Bayer gab es nach Prüfung jedoch keine Hinweise darauf, dass der Inhalt — ein Lösungsmittelgemisch — dabei ausgetreten ist.
Folge der Gleissperrung: Wer aus Düsseldorf nach Wuppertal kam, musste in Vohwinkel aussteigen und sich andere Verkehrsmittel suchen. Weil die Schwebebahn derzeit nicht fahren darf, blieben den meisten Pendlern nur die Busse des Schwebebahnersatzverkehrs. Vorsichtig ausgedrückt herrschte dort drangvolle Enge. „Hier geht nichts mehr“, meldete sich ein genervter Passagier am Montag bei der WZ.
Wer mit dem Auto am frühen Abend in Elberfeld unterwegs war, hatte ebenfalls großes Pech. Auf der Gathe ging es zwischenzeitlich nur in Zentimetern vorwärts. „Ich habe von der Saarstraße bis zum Hofkamp 25 Minuten gebraucht“, erzählt WZ-Leserin Daniela Schulze.
Grund für das Chaos in Elberfeld: In einem Hotel hatte ein 50 Jahre alter Asiate am Nachmittag randaliert und dann damit gedroht, sich von einem Hausdach an der Poststraße zu stürzen. Vorsorglich baute die Feuerwehr Sprungkissen auf. Sperrungen gab es zwar eigentlich nur in der Fußgängerzone. Aber im Nu war auch die Busspur an der Gathe von Einsatzwagen blockiert.
Schaulustige sollen zudem die Arbeit von Feuerwehr und Polizei behindert haben. Um 17.45 Uhr nahm dann ein Spezialkommando der Polizei den 50-Jährigen fest. Der Mann soll Mitglied einer China-Delegation sein. Die Hintergründe für sein Handeln seien noch unklar, hieß es am Montagabend. Dem Vernehmen nach blieb der Mann unverletzt.
Gegen 18 Uhr entspannte sich dann aber auch auf den Bahngleisen die Lage. Das Leck sei so repariert worden, dass der Kesselwagen zurück ins Bayer-Werk geschleppt werden konnte. Dort wurde die Ladung dann in einen anderen Wagen umgepumpt. Verletzt wurde nach erster Information niemand. Und: Laut Bundespolizei hat für die Anwohner keine Gefahr bestanden.