Philipp Singer dokumentiert den Wandel in Wuppertal

Der 25-Jährige hat im Rahmen seiner Masterarbeit ein Magazin erstellt, das die Veränderungen in der Stadt thematisiert.

Foto: Andreas Fischer

Groß prangt er auf dem Cover. Man kann ihm praktisch nicht entfliehen. Nicht von ungefähr hat sich Philipp Singer für den Döppersberg als Titelbild seines Magazins „Wuppertal im Wandel“ entschieden. „Jeder, der in Wuppertal ankommt oder die Stadt über den Hauptbahnhof verlässt, wird mit dem Döppersberg konfrontiert“, erklärt der 25-Jährige. Es ist nur einer von vielen markanten Orten, mit denen sich der studierte Grafikdesigner im Laufe seiner Masterarbeit an der FH Münster intensiv beschäftigt und deren Veränderungen er mit Fotos, Interviews und kleinen Texten dokumentarisch aufbereitet hat.

Herausgekommen ist ein 120 Seiten starkes Magazin mit viel Liebe zum Detail. „Der Arbeitsprozess hat richtig Spaß gemacht“, erzählt Singer rückblickend. „Gerade das positive Feedback meiner Gesprächspartner hat mich so beflügelt, so dass das Ausmaß des Magazins letztlich größer ausgefallen ist als eigentlich geplant.“

Ein halbes Jahr hat Singer in die Recherche gesteckt, zahlreiche Gespräche mit Vertretern der Stadtwerke, des Wuppertal Instituts, von Stadtprojekten, Architekten sowie Privatpersonen geführt, Fotomaterial gesammelt und zudem einige Events und Veranstaltungen mit dem Thema Stadtentwicklung besucht. Sein Ziel: Ein möglichst breites Spektrum abzudecken. Sein größtes Hindernis: Die Zeit. „Das war teilweise schon sehr stressig. Ich musste ja sehr oft zwischen Münster und Wuppertal hin- und herpendeln und dazu noch alle Termine mit meinem laufenden Studium koordinieren“, erinnert sich Singer.

Um sich Themenschwerpunkte setzen zu können, erstellte er zu Beginn einen Fragebogen, mit dessen Hilfe er herausbekommen wollte, welche Projekte die Wuppertaler besonders interessieren. „Mir war wichtig, nah am Bürger dran zu sein und authentisch nachvollziehen zu können, was den Wuppertaler bewegt“, erläutert Singer.

Auch Internetforen nutzte der 25-Jährige, um ein möglichst detailliertes Meinungsbild zu erhalten. Von der kontroversen Diskussion inspiriert, widmete er Volkes Stimme sogar ein eigenes Kapitel. Denn Wandel und Veränderung werde nicht unbedingt von jedem positiv aufgenommen, so Singer, der selbst den Umbruch in seiner Heimatstadt befürwortet. „Ich ergreife aber nicht Partei, sondern bleibe neutral und möchte den Wandel für die Bürger transparent machen.“

Sein Credo: Je besser die Menschen der Stadt über die Aktivitäten informiert sind, desto leichter fällt die Neuorientierung. Schließlich habe es im Laufe der Zeit auch zahlreiche Projekte gegeben, die das Stadtbild positiv beeinflusst haben beziehungsweise noch werden. Angefangen beim Bau der Nordbahntrasse, über das Projekt „Sternpunkt“, auf dessen Gelände eine ausrangierte Schwebebahn als Nutzraum steht, bis hin zum Umbau des Gaskessels in Heckinghausen.

Singer gefällt es, dass Wuppertal versucht, Traditionelles in der Stadt zu bewahren. „Ich komme immer wieder gern zurück nach Wuppertal und ertappe mich dabei, dass bei mir selbst an umgebauten Orten noch viele schöne Erinnerungen hochkommen“, gesteht Singer. Und damit ist er bestimmt nicht allein.