Pitch Party: Bühne für Geschäftsideen

Studenten und Absolventen haben Ideen für Start-Ups entwickelt. Hilfe bekamen sie von Experten aus der Wirtschaft.

Foto: Stefan Fries

Eine intensive Zeit haben die Teilnehmer der Bizeps-Start-Up-Academy hinter sich. Seit dem Start der Gründungsinitiative im November haben Teams aus Studenten und Absolventen neue Geschäftsideen entwickelt. Hilfe und Orientierung bekamen sie in Workshops an der Wuppertaler Uni, die von Experten aus der Wirtschaft geleitet wurden.

Die besten Geschäftsideen wurden bei der Pitch Party gekürt. Pitch wie in „Elevator Pitch“, was für eine Mini-Präsentation steht und viel von einem Poetry Slam hat. Beim Wettbewerb im Gebäude K traten vier Teams gegeneinander an und hatten jeweils sechs Minuten Redezeit. Direktes Feedback kam von einer Jury, zu der die Wuppertaler Professorin Christine Volkmann (Lehrstuhl für Entrepreneurship und Interkulturelles Management), Martin Hebler vom Technologiezentrum Wuppertal, Bastian Schäfer von Coroplast und der Düsseldorfer Jungunternehmer Andreas Kwiatkowski gehörten.

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Der Jury-Preis „Innovative Idee“ ging an ein Buchprojekt namens Freiluftbande. Teamsprecherin Kira Tillmanns sprach von einem „Buchspaß“, der regionalen Bezug und Familienfreundlichkeit auf einen Nenner bringt. Auf rund 120 Seiten, die das sechsköpfige Team selber texten und illustrieren möchte, gibt es Material für verschiedene Schnitzeljagden durch Wuppertal. Mit dem Buch in der Hand können sich Kinder und Eltern auf den Weg machen, Aufgaben lösen und so Stadt, Viertel und Gebäude näher kennenlernen. Zum Projekt gehört sogar ein Praxistest: Bevor die erste Auflage erscheint (geplant ist der Beginn der Sommerferien 2018), sollen ausgewählte Familien das Buch ausprobieren.

Über den Preis für den besten Pitch entschied das Publikum. Die Mehrheit stimmte für das Konzept einer neuen Handy-App. Wie die Wortkombination „MeetSpire“ schon sagt, sollen hier Treffen mit inspirierenden Mitmenschen angebahnt werden. Das Dreierteam um Markus Thomanek punktete mit Einfachheit. Nur 30 Sekunden soll die Registrierung dauern. Spielend leicht könne man Interessen und Kenntnisse eingeben. Ein Algorithmus sucht den passenden Gesprächspartner und dazu noch einen Treffpunkt. Thomanek verwies auf 2,6 Millionen „Berufsreisende“ in Deutschland, die „MeetSpire“ gut gebrauchen könnten. An der App interessiert waren aber auch die Besucher der Pitch Party. „An der Uni kann man es auch nutzen“, hieß es.

Als Gewinner dürfen die Teams „Freiluftbande“ und „MeetSpire“ drei Monate an einem festen Standort - zur Wahl stehen das Technologiezentrum Wuppertal, der Coworking Space Solingen und die Gründerschmiede Remscheid - an ihren Ideen weiterarbeiten. Potenzial haben auch die Projekte, die jetzt leer ausgingen.

Das Team Weddingbirds hatte sich eine Internetseite ausgedacht, die die Hochzeitsplanung erleichtern soll. Seine Antwort auf unzählige Dienstleistungsangebote im Netz war eine Plattform, die Unternehmen mit den Paaren zusammenbringt.

Aller Anfang ist schwer - das weiß auch Andreas Kwiatkowski, der sich vom einfachen Firmenangestellten zum Firmengründer mauserte. „Wenn ihr gründet, müsst ihr viel durchmachen“, sagte er in seinem Vortrag, der die Pitch Party eröffnete. Bei der Gründung seines ersten Unternehmens habe er ein Ziel vor Augen gehabt - „den Arbeitsplatz schaffen, wo ich selber gerne hingehe.“ Seinen Zuhörern empfahl Kwiatkowski, schon während des Studiums viele Praktika zu machen. Auch der Praxisbezug der Bizeps Startup Academy gehe in die richtige Richtung. „So was wie hier finde ich grandios“, meinte er.