Bundesweit aktiv Polizei schnappt Frau mit 4000 Euro Falschgeld

Wuppertal. Die Polizei hat eine 29-Jährige geschnappt, die verdächtigt wird, gewerbsmäßig mit Falschgeld bezahlt zu haben. Nach Hinweisen von Geschäftsleuten griffen die Polizisten der Wache Döppersberg zu und fanden bei der Frau 20 gefälschte 200-Euro-Scheine und eine mittlere vierstellige Summe Bargeld.

Foto: Polizei

Sie wird verdächtigt, zu einer bundesweit agierenden Gruppe zu gehören.

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Das Falschgeld versteckte die 29-Jährige aus Bulgarien in einem eigens dafür präparierten Portemonnaie und einer Handtasche. Nach bisherigen Erkenntnissen ging die Frau in Geschäfte mit wenig Publikumsverkehr und kaufte etwas im Wert von knapp unter 30 Euro. An der Kasse behauptete sie, nur 25 Euro dabei zu haben.

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Sie gab zudem vor, nur Englisch zu sprechen und bot an, den Einkauf mit britischen Pfundnoten zu bezahlen.

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Wenn die Händler ihr Angebot ablehnten, fand sie zufälligerweise die gefälschten 200Euro und bezahlte in einigen Fällen damit ihre Waren. Laut Oberstaatsanwalt Wolf-Tilmann Baumert ist die Masche seit wenigen Monaten bekannt, erstmals wurde eine Täterin geschnappt. Laut Ermittlern sei das Vorgehen der Frau "höchstprofessionell", die Masche sei in ganz Europa aufgefallen. In einer Variation stecke der Täter den gefälschten Euroschein zwischen mehrere Pfundnoten, damit der betrogene Händler den Schein selber findet und dann diesen statt dem Pfund nimmt.

Bei ihren Taten wirkte die 29-Jährige stets freundlich und hinterließ durch ein gepflegtes äußeres Erscheinungsbild einen seriösen Eindruck. Die Polizei vermutet, dass die Frau sich mit einer schwarzen Brille und einem Haarteil verkleidet hat. Auffällig waren bei den bekannten Taten ihre goldlackierten Fingernägel.

Die Euro-Scheine der Frau waren laut Oberstaatsanwalt extrem gut gefälscht, mit dem bloßen Auge sei die Blüte kaum zu erkennen. Auch die Teststifte versagen bei den 200-Euro-Scheinen. "Die Scheine sind chemisch behandelt", sagt Baumert. Händler, die vermuten, auf die Masche hereingefallen zu sein, sollen sich bei der Polizei melden.

Erste Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei ergaben Hinweise darauf, dass die Tatverdächtige einer Bande von Falschgeldbetrügern angehören könnte, die seit geraumer Zeit mit einer ähnlichen Vorgehensweise deutschlandweit aktiv ist. Bislang konnten ihr dank Zeugen und Fingerabdrücken auf den Scheinen Taten in Hamburg und Moers zugeordnet werden. Die 29-Jährige ist in Untersuchungshaft, ihr drohen zwischen 2 und 15 Jahren Haft, eine Bewährungsstrafe ist nicht möglich.