Aktion Pop-up-Krippe tourt durch Cronenberg

Cronenberg. · Dank der auffälligen Farbe Pink ist das Objekt von Weitem sichtbar. Es könnte sich um eine poppige Kunstaktion handeln. Mitten in Cronenberg. Doch es geht um Weihnachten.

Pfarrerin Jutta Weigler und Pfarrer Quinton Ceasar, der Ralf Mittelstädt an der Pop-up-Krippe fotografiert.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Dank der auffälligen Farbe Pink ist das Objekt von Weitem sichtbar. Es könnte sich um eine poppige Kunstaktion handeln. Mitten in Cronenberg. Doch es geht um Weihnachten. Mit einer pinken „Pop-up-Krippe“ ziehen Pfarrerin Jutta Weigler und Pfarrer Quinton Ceasar in der Vorweihnachtszeit durch Cronenberg. Die Krippe ist ein echter Hingucker. Gerade steht sie vor einem Ladenlokal an der Ecke Hauptstraße/Kemmanstraße. Das ist eine gut besuchte, aber auch sehr kalte, zugige Ecke. „Wir müssen das in Kauf nehmen, wenn wir gesehen werden wollen“, sagt Quinton Ceasar, der seit drei Jahren als Pfarrer in der Evangelischen Gemeinde Cronenberg tätig ist.

„Es geht um die Liebe“ ist das Motto dieser Intervention in den öffentlichen Raum. „Das ist eine einfache, aber perfekte Botschaft,“ sagt der Pfarrer. „Vieles ist in diesem Jahr anders, aber Weihnachten und die Liebe bleiben.“

Für jeden Standort soll es etwas Neues geben

Aktion und Motto hat Ceasar von Freunden aus Berlin mitgebracht, die in einer Evangelischen Gemeinde in Schöneberg auf diese Art und Weise die Botschaft der Krippe weitergeben. Die Idee stammt von der japanischen Künstlerin Maki Shimizu, die seit 2006 als Zeichnerin und Illustratorin in Berlin lebt und arbeitet.

In Cronenberg stellen die beiden Pfarrer die pinkfarbene Krippe immer wieder an verschiedenen Orten im öffentlichen Raum auf. Sie stand schon vor dem Gemeindezentrum und an einer weiteren Stelle in der Hauptstraße. Auch im Wald soll sie demnächst auftauchen. „Am besten da, wo viele Menschen mit ihren Hunden spazieren gehen“, sagt Jutta Weigler. Pfarrerin und Pfarrer gehen zu den Menschen und suchen das Gespräch. „Pink ist eine richtig tolle Farbe“, meint Weigler und freut sich, dass dieses eigentlich puristische Symbol der Weihnacht, das Presbyter Frank Klingenhöfer für die Aktion gebaut hat, durch die grelle Farbe viel Aufmerksamkeit erregt. Passanten schauen hin und viele haben sichtlich Spaß an der Aktion. Immer wieder bleiben Menschen stehen und kommen mit Jutta Weigler ins Gespräch. „Wir gehen mit der Krippe zu den Menschen, weil zurzeit oft die Nähe fehlt,“ sagt die Pfarrerin.

Und weil es zu Weihnachten auch ums Wünschen und Schenken geht, gibt es hier heute ein Geschenk: Wer möchte, kann sich von Quinton Ceasar mit der Krippe fotografieren lassen und das Polaroidfoto gleich selbst aus der Kamera zupfen. Zwei Konfirmandinnen des Vorjahres erfreuen sich ebenso an den Fotos, wie Gemeindemitglied Ralf Mittelstädt, der in Ceasars Kamera strahlt. Die frohe Botschaft ‚Es geht um die Liebe‘ steht im Stroh der Krippe und ist immer mit auf dem Bild.

Bei einer anderen Aktion rund um die Krippe konnten sich die Passanten ihr Lieblingsweihnachtslied wünschen, das wurde dann gespielt. „Wir denken uns für jeden Standort etwas Neues aus“, sagt Jutta Weigler, verrät aber noch nicht, was für den nächsten Ort der Krippe geplant ist. Auch ein Weihnachtssingen mit dem Kantor soll es wohl noch geben.

Fast zwei Stunden stehen die beiden in der Kälte. Bis Heiligabend wollen sie mit ihrer pinken Krippe unterwegs zu den Menschen sein, und auch in den Weihnachtsgottesdiensten soll die Krippe eine Rolle spielen.

Weigler berichtet, dass schon viele bewegende Gespräche rund um die Krippe entstanden sind. „Ich glaube, dass die Liebe bleibt, egal was in der Welt los ist“, sagt sie, und spricht erneut Passanten an, die interessiert an der pinkfarbenen Krippe stehenbleiben.