Geplante Festtagsgottesdienste Kirchen trotzen der Corona-Pandemie

Kreis Mettmann. · Weihnachtsgottesdienste wird es, der Pandemie zum Trotz, auch in diesem Jahr geben. Allerdings anders als gewohnt. So wird beispielsweise in Erkrath-Hochdahl ökumenisch gefeiert, gemeinsam werden Katholiken und Protestanten am Autokino feiern.

Pfarrer Herbert Ullmann und seine Kollegen müssen sich Konzepte für die Gottesdienste ausdenken.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Anmelden für die Weihnachtsgottesdienste muss man sich in jeder Kirchengemeinde dieses Jahr. Denn die Plätze sind Corona-bedingt reduziert – trotz einiger kreativer Ideen der Gemeinden.

Erkrath

In Erkrath-Hochdahl beispielsweise gehen die Gläubigen Weihnachten ins Autokino. Pfarrer Christoph Biskupek von der katholischen Gemeinde und Pfarrer Volker Horlitz von der evangelischen Gemeinde haben sich das gemeinsam einfallen lassen. „Wir haben uns zusammen Gedanken gemacht, was wir machen können, wenn in unseren Kirchen durch die Corona-Bedingungen nur noch Platz für einen Bruchteil der Leute ist, die normalerweise an den Weihnachtstagen zu uns kommen“, beschreibt Pfarrer Biskupek die Situation. Normalerweise kommen etwa 2600 Menschen in die Weihnachtsmessen der beiden Gemeinden am Heiligen Abend. „Dieses Jahr dürfen es nur 180 Personen in der katholischen Kirche und etwa 200 in der evangelischen Kirche sein“, berichtet der Pfarrer. So entstand die Idee, die Weihnachtsgottesdienste in das Autokino vor dem Neanderbad zu verlegen. „Am Heiligen Abend werden dort um 15, 17 und 19 Uhr ökumenische Gottesdienste stattfinden mit jeweils 90 Autos. Das sind etwa 900 Menschen“, freut sich Pfarrer Biskupek und ergänzt: „Die Menschen sollen merken, dass wir etwas tun und dass uns die Verbundenheit mit ihnen auch in schwierigen Zeiten sehr wichtig ist.“

Mettmann

In der katholischen Kirchengemeinde Mettmann-Wülfrath hat man sich ebenfalls Pandemie-konforme Konzepte für die Weihnachtszeit überlegt. Pfarrer Herbert Ullmann: „Wir haben unter anderem geplant, die klassische Christmette in den jeweiligen Kirchen mit beschränkter Teilnehmerzahl zu halten.“ Dafür sind ab Mitte Dezember Anmeldungen online möglich. In Wülfrath können sich die Gläubigen auch telefonisch anmelden. Zwei Gottesdienste werden zudem vorher aufgezeichnet und am Weihnachtsabend online zu sehen sein. „Das ist einmal ein kindgemäß-gestalteter Familiengottesdienst aus der Kirche Heilige Familie in Metzkausen und außerdem ein Mosaik mit Text, Musik, Bildern zur Weihnacht und szenischem Spiel“, so der Pfarrer.

Auch die Evangelische Kirchengemeinde Mettmann ist kreativ geworden. „In der Adventszeit. werden unter anderem immer wieder Aktionen in der Fußgängerzone stattfinden“, sagt Pfarrerin Stephanie Franz. Termine und weitere Informationen dazu gibt es in den Gemeindehäusern. Die Gottesdienste am Heiligen Abend werden zudem nach draußen verlegt: Auf einer Bühne neben der Kirche in der Freiheitstraße ist ab 11 Uhr zu jeder vollen Stunde ein 30-minütiger Gottesdienst geplant. „Dort finden bis zu 100 Menschen Platz“, sagt Pfarrerin Franz. „Zu den Gottesdiensten muss man sich anmelden und alle Teilnehmer müssen stehen. Wir werden helfen, dass für ausreichenden Abstand gesorgt ist.“ Karten bekommt man im Gemeindehaus Freiheitstrasse. Ab 15 Uhr sollen die Gottesdienste dann live gestreamt werden und können dabei auf der Homepage der Gemeinde zeitnah von den Gläubigen angeschaut werden.