Ausbildung in Mettmann Bildungsakademie: Angebot ist beliebt
Mettmann · Fachkräfte sind begehrt, dass sich Bewerber ihren Arbeitgeber aussuchen könnten.
. (tpp) In Zeiten der Corona-Pandemie ist das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung von Pflegeberufen weiter gewachsen. Berichte über die steigende Auslastung von Intensivbetten und gleichzeitigen Personalmangel haben gezeigt, wie essenziell die Arbeit von qualifizierten Krankenpflegern für das Funktionieren es Gesundheitssystems ist. Auch in der Altenpflege und im Rettungsdienst werden immer mehr Fachkräfte der Gesundheitsberufe benötigt. Für die stetige Ausbildung von Nachwuchs sorgt im Kreis Mettmann die „Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe“ am Jubiläumsplatz.
„Die Pflegeberufe haben seit Jahren einen unglaublichen Zulauf bekommen“, sagt Bodo Keißner-Hesse, Leiter der Akademie; „das hat unter Corona nochmal zugenommen.“ Vielen jungen Berufssuchenden sei die Breite der Tätigkeiten und Chancen in der Pflege deutlich geworden. An der Akademie bewerben sich längst mehr als es Ausbildungsplätze gbt. Mit 600 Plätzen entfällt die Mehrzahl auf den Kernbereich Pflege.
Keißner selbst ist Pflegeexperte. Er wuchs im Ruhrgebiet auf und hat nach dem Abitur zunächst eine Ausbildung gemacht, „die Abwechslung etwa in der Intensivmedizin oder der Psychiatrie hat mir gezeigt, dass die Möglichkeiten im Grundberuf vielfältig sind.“ Auch die Karrierechancen seien gegeben, so habe er in mehreren Krankenhäusern den Pflegedienst geleitet, und sich in seinem Leben noch nie bewerben müssen: „Ich wurde immer gefragt.“ Tatsächlich seien Fachkräfte so begehrt, dass sich Bewerber ihren Arbeitgeber aussuchen und sogar Bedingungen stellten könnten. Und: „Wo nach Tarif bezahlt wird, ist der Verdienst gar nicht schlecht“, versichert Keißner.
Nach einigen Jahren in Berlin und einem BWL-Studium kehrte Bodo Keißner nach NRW zurück und gründete 1989 die Bildungsakademie in Mettmann. Das Haus am Jubi verfügt über 20 Klassen- und mehrere Spezialräume auf etwa 3000 Quadratmetern. Trotzdem bringt die Pandemie das Raumangebot an seine Grenzen. „Wir haben die Klassen halbiert und arbeiten im Schichtbetrieb. Für Heimunterricht mussten wir uns erstmal digital aufstellen.“ Pflegekräfte sind einem besonders hohen Infektionsrisiko ausgesetzt, und auch der Nachwuchs kommt durch die duale Ausbildung schon mit Patienten in Kontakt.
„Zuletzt haben wir 500 Corona-Tests durchgeführt.“ Bewerber sollten neben ordentlichen schulischen Voraussetzungen vor allem Belastbarkeit, Flexibilität und eine gute Beobachtungsgabe für Menschen mitbringen.