Platz am Kolk Post verärgert ihre Schließfachkunden

Seit Mitte Februar ist die Postfach-Anlage im Gebäude an der Morianstraße geschlossen.

Ein ungewohntes Bild: Die Schließfachanlage ohne Postfächer.

Foto: WZ

Einige hundert Mieter von Schließfächern im Postgebäude an der Morianstraße sind aktuell auf die Post nicht gut zu sprechen. Seit dem 15. Februar haben die Kunden keinen Zugang zu ihren Postfächern im Postgebäude, das zum Postboutique-Hotel umgebaut wird. Über die Gründe hat die Post nur spärlich und zum Teil widersprüchlich mit Aushängen informiert. Vereinzelt mussten Postkunden auf die Zustellung ihrer Post eine Woche warten.

Von einer defekten Zwischendecke berichtet eine Sprecherin der Deutsche Post DHL Group in Düsseldorf. Dieses Problem soll im Zuge des Umbaus zum Hotel bald behoben sein. Ein genaues Datum stehe allerdings noch nicht fest. Aus Sicherheitsgründen habe die Schließfachanlage gesperrt werden müssen. Seit dem 18. Februar erfolge die Zustellung per Postboten. Geschäftskunden, die zum Teil täglich größere Mengen an Post erhalten, würden die Sendungen in der Postbank-Filiale an der Morianstraße ausgehändigt. Alle anderen Kunden müssten jedoch auf die Zustellung per Postboten warten.

Für die betroffenen Postfachkunden stellt sich die Situation ganz anders dar. Weil sie vor verschlossenen Türen standen, baten zahlreiche Kunden in der Postbank-Filiale um Hilfe und Aufklärung. Ein WZ-Leser berichtet, dass er erst in der Postbank-Filiale erfahren habe, dass Einsturzgefahr drohe. In den ersten Aushängen war von einem Tag der Schließung die Rede. Es folgte ein Aushang, in dem über eine „vorübergehende Schließung“ informiert wurde. Dem folgte die Ankündigung, der Umbau dauere bis zum Rosenmontag.

„Ich habe von der Post eine Mail erhalten, dass die Anlage am 25. Februar geöffnet wird, aber das traf ebenfalls nicht zu, was wegen meiner weiten Anfahrt mit dem Rad sehr ärgerlich war“, berichtet ein WZ-Leser, der namentlich nicht genannt werden möchte.

Bei seiner ersten Anfrage in der Postbank-Filiale habe man ihm noch die Post ausgehändigt, beim zweiten Mal sei er auf die Postzustellung per Postbote verwiesen worden. Wegen einer chronischen Erkrankung sei er auf eine zuverlässige Zustellung angewiesen. Ärgerlich sei, dass die Mitarbeiter der Post zunehmend aggressiv auf Fragen der genervten Schließfachmieter reagiert hätten. Ein Mitarbeiter der Post habe ihn vor der verschlossenen Tür wegen seiner Regenmontur „angemacht“.

Für die längere Anlaufzeit bei der Umstellung auf die Postzustellung hat die Postsprecherin eine Erklärung. „Einige Kunden wohnen außerhalb des Postzustellbezirks Elberfeld. Möglicherweise ist die Post zuerst nach Barmen oder Cronenberg gegangen, bevor sie dann ausgeliefert wurde.“

Auf Nachfrage der WZ bei der Cosimo Gmbh aus Duisburg, dem Eigentümer der Immobilie, zum Stand der Bauarbeiten, gab es am Donnerstag keine Antwort. Ein Blick in die Schließfachanlage lässt darauf schließen, dass inzwischen alle Postfächer ausgebaut sind. Über eine mögliche Mietminderung wurden die Kunden bisher nicht informiert.