Umbau auf dem Neumarkt Auf dem Marktplatz ist die Lage noch entspannt
Wuppertal · Beschicker sehen der Baustelle in Elberfeld vorerst gelassen entgegen.
Einen ersten Vorgeschmack auf das in den nächsten Tagen anrollende Modernisierungsprojekt „Elberfeld 2030“ gibt es am Neumarkt. Dort entsteht momentan ein barrierefreier Fußgängerüberweg über den Wall. Zukünftig soll ein Teil des Marktplatzes außerdem als Lager für Baumaterialien dienen. Für die Standbetreiber bedeutet das, dass sie für ihre Geschäfte weniger Fläche zur Verfügung haben und bald näher zusammenrücken müssen.
Nicht optimal, aber besser als ein Umzug
Gar kein Problem, findet Frank Schmitz, Vorsitzender des Vereins Marktgemeinschaft Neumarkt. Diese Lösung sei schließlich immer noch besser als eine komplette Verlegung des Marktes. „Eine Baustelle ist immer blöd“, sagt Schmitz. „Aber man muss auch bedenken, dass der Fußgängerüberweg extra gebaut wird, damit der Marktbetrieb hier weiterlaufen kann.“ Ohne den neuen Übergang sei der Marktplatz überhaupt nicht zu erreichen. Schmitz betont auch, dass der Neumarkt im Bewusstsein der Elberfelder fest mit dem Platz vor dem Rathaus verbunden sei. „Deshalb ist es erstmal positiv, dass wir überhaupt hierbleiben können“, so Schmitz. Von der geplanten Verkleinerung des Marktes seien fünf Stände betroffen. Ihre Stellplätze müssten in Zukunft verschoben werden, um den Geräten und Materialien für den Umbau der Elberfelder Innenstadt Platz zu machen.
Einzelhändler in der Innenstadt sind weniger begeistert
Während die Stadt Wuppertal erklärt, dass die meisten der betroffenen Anlieger grundsätzlich Verständnis für die geplanten Modernisierungsmaßnahmen hätten, zeichnet sich in der Elberfelder Einkaufsmeile zum Teil ein anderes Bild. Dort sollen in der Poststraße bald die Bauarbeiten für das Projekt „Elberfeld 2030“ beginnen, bevor es mit der Neugestaltung der Alten Freiheit und des Kerstenplatzes weitergeht. „Natürlich werden wir dadurch Kunden verlieren“, sagt Mihriban Karatas, stellvertretende Filialleitung der Stadtparfümerie Pieper in der Alten Freiheit. „Wir Einzelhändler hatten in der Vergangenheit durch die Coronapandemie schon genug zu kämpfen, deshalb sind wir auch auf jeden Kunden angewiesen.“ Dass jetzt die Baustelle kommt, sei für das Geschäft eine große zusätzliche Belastung, findet die 26-Jährige. Auch weil viele Kunden ohnehin schon jetzt auf den Online-Handel umgestiegen seien.
Auch Silvester Sobczyk vom Telekommunikationsdienstleister Ashop an der Poststraße ist von den Planungen der Stadt wenig begeistert. „Ich rechne mit Umsatzeinbußen von über 50 Prozent, wenn die Baustelle kommt“, sagt er. „Wir haben hier auch viele Beratungsgespräche mit unseren Kunden“, erklärt Sobczyk weiter. Diese würden durch den zu erwartenden Baustellenlärm massiv gestört, fürchtet er.
Der Betreiber des City-Kiosk Kilinc an der Alten Freiheit sieht die Lage allerdings weitaus entspannter. „Das ist alles gar nicht so schlimm“, findet Kilinc. „Die Leute werden auch in Zukunft hier vorbeilaufen und in den Laden kommen.“ Ernsthafte Sorgen um sein Geschäft mache er sich deshalb nicht.