Protest gegen Parkgebühren: „Wir werden kämpfen“
Die Geschäftsleute in den Quartieren wehren sich gegen mögliche Parkgebühren in ihren Einkaufsstraßen.
Wuppertal. Parkgebühren in Wuppertals Stadtteilzentren: Erneut wird das Thema diskutiert, und wieder stoßen die städtischen Sparpläne auf heftigen Widerstand zahlreicher Geschäftsleute. „Der Einzelhandel in den Quartieren ist darauf angewiesen, seinen Kunden kostenlose Parkplätze anbieten zu können“, sagt Erika Osenberg, Vorsitzende der Vohwinkeler Werbe- und Einzelhändlergemeinschaft Aktion V.
„Wir sind eine Stadt mit vielen Einzel-Zentren, in denen alle leben wollen. Im Falle von Parkgebühren werden die Kunden wegbleiben, und die Gefahr weiterer Geschäftsschließungen droht.“ Wenn wegen der Parkgebühren die Einnahmen der Einzelhändler in den Stadtteilen sinken, dann würden auch Gewerbe- und Umsatzsteuer niedriger ausfallen, so Osenberg. „Man fragt sich, wie viel unterm Strich dann wirklich übrig bleibt.“
Das würde auch Bernd Frischemeier, Vorsitzender der Einzelhändlergemeinschaft W.i.R. in Ronsdorf, gern wissen: „Angesichts des Schuldenbergs ist das doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Den Geschäftsleuten in den Bezirken aber schade die Einführung von Parkgebühren massiv: „So ist man auf dem besten Weg, bestehende Einzelhandelsstrukturen zu zerstören.“
Auch aus Cronenberg kommt Kritik: „Wir wundern uns, dass diese Vorschläge wieder aufgegriffen werden“, sagt Michael Ackermann, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Wir in Cronenberg (W.i.C).. „Sie wurden doch schon vor Jahren verworfen, weil Aufwand und Ertrag nicht im richtigen Verhältnis zueinander standen.“
Nicht nur die Cronenberger hoffen daher, dass die Pläne auch diesmal in der Schublade bleiben: „Über das Thema werden wir gemeinsam mit der Bezirksvertretung diskutieren.“
Hermann Rabe von der Werbe- und Interessengemeinschaft Liebenswertes Wichlinghausen warnt vor der Einführung von Parkgebühren „in einem Stadtteil, in dem nicht wenige Einzelhändler ums Überleben kämpfen“. Das bestehende System mit der Parkscheibenregelung habe sich bewährt, eine Änderung sei kontraproduktiv. In vielen inhabergeführten Geschäfte müsse seit langem mit spitzem Bleistift gerechnet werden, um gegen die Zentren anzukommen, bekräftigt Erika Osenberg. Für den Fall, dass die Pläne tatsächlich konkret werden, stellt die Aktion V klar: „Wir werden kämpfen.“
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