Quietschende Reifen und fliegende Autoteile in Barmen
Hunderte Schaulustige beobachteten, wie in Barmen ein Film-Crash für die Serie „Alarm für Cobra 11“ gedreht wurde.
Wuppertal. Sonntag, 23. September: Ein blauer Mini-Cooper mit weißen Rallyestreifen und ein altes Ford-Taxi rasen in der Stieglitzstraße in Barmen aufeinander zu. Keiner der Fahrer macht Anstalten, auszuweichen oder abzubremsen. Es kommt zum Crash, Autoteile fliegen bei krachendem Lärm durch die Luft. "Wir nennen das Chickenrace", sagt Petra Keller, Pressesprecherin der Stuntcrew von "Action Concept", die hier eine Actionsequenz für die RTL-Erfolgsserie "Alarm für Cobra 11" dreht.
Die Folge wird "Inkognito" heißen und zweieinhalb Minuten Verfolgungsjagd mit anschließendem Totalschaden spielen sich auf dem Sedansberg ab. Dafür werden von morgens 6 Uhr bis abends um 21 Uhr weite Teile der Münzstraße, Stieglitzstraße und Möwenstraße gesperrt. Das lockt natürlich eine große Menge Schaulustiger aus dem gesamten Tal, die sich an jeder verfügbaren Straßenecke tummeln, um einen Blick auf heiße Reifen und Autowracks zu erhaschen. Die besten Plätze auf Balkonen und an Fenstern sind heiß begehrt und ständig bevölkert.
Viel gibt es in den ersten Stunden aber noch gar nicht zu sehen, denn erst am frühen Abend kommt es zum finalen Unfall. Das mindert die Besucherströme allerdings nicht. Begeisterte Kinder laufen zwischen den Straßensperren auf und ab und für dutzende Ehepaare und Rentner ersetzt das Schauspiel den vielleicht letzten sommerlichen Sonntagsspaziergang in diesem Jahr.
Inmitten all der Besucher herrscht rege Betriebsamkeit. Die 55-köpfige Crew schiebt mit Gabelstaplern halb zerstörte Wagen durch die Szenerie, ist arg bemüht, die Schaulustigen vom Filmset fernzuhalten und schraubt und werkelt an den Autos herum. "Wir haben mehrere Technikfahrzeuge, die bei Problemen sofort eingesetzt werden können, um alle nötigen Reparaturen durchzuführen", erklärt Petra Keller. Zudem gibt es jeden der Filmwagen in mehrfacher Ausführung - man weiß ja nie. Die Planung wirkt professionell und straff organisiert.
Aber warum ausgerechnet die Stieglitzstraße in Wuppertal? "Das gesamte Umfeld und die Häuser passen perfekt in die Logistik der Folge", erklärt Petra Keller und fügt hinzu, dass "wir schon mehrfach in Wuppertal gedreht haben. Vor ein paar Jahren hing zum Beispiel schon mal Hauptdarsteller Erdogan Atalay an der Schwebebahn." Der ist heute allerdings nicht vor Ort, dafür aber sein Kollege Gedeon Burkhard, der neu im Team ist und vorher unter anderem als Herrchen von Kommissar Rex aufgetreten ist.
Er sitzt am Steuer des Mini-Coopers, wenn die Steuerung selbst auch von der Technik übernommen wird. Für das sonst eher stille Umfeld und die vielen interessierten Menschen in Barmen ist der actionreiche Tag in jedem Fall eine willkommene Abwechslung. Wann bekommt man auch sonst schon mal einen echten Filmdreh samt schepperndem Autounfall zu Gesicht?