Verkehr in Wuppertal Acht Prozent als Zeichen

Meinung | Wuppertal · Ein Sprung auf acht Prozent Anteil am Gesamtverkehr ist gewaltig - wenn man sieht, wo Wuppertal gestartet ist, findet unser Autor.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Natürlich klingt acht Prozent erstmal nicht nach viel. Es wird einige Kritiker geben, vor allem diejenigen, die am liebsten immer auf vier Rädern unterwegs sind, die sagen werden: „Das ist doch nix. Und dafür der ganze Aufwand?“ Doch was ist denn bisher für Radfahrer getan worden? Das sagenumwobene Radverkehrskonzept hat Jahre bis zur Erstellung gebraucht. Bis es komplett umgesetzt sein wird, werden noch einmal Jahre vergehen. Immer noch sind viele Strecken auf der Talachse für Radler eher Abenteuer, denn wirklich Wegealternative. Es ist eine Politik der ganz kleinen, vielen Schritte. Im Verkehrsausschuss stehen heute zum Beispiel wieder zwei Teilachsen des Radverkehrskonzepts auf der Tagesordnung. Und trotzdem ist der Anteil in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Und es ist eben nicht der Freizeitverkehr gemeint – der vermutlich dank der Nordbahntrasse noch einen deutlich größeren Zuwachs vorweisen kann. Es geht zum Beispiel darum, den Weg zur Arbeit und Schule auf dem Rad zurückzulegen, als Alltagsverkehrsmittel, nicht nur zum Spaß oder zur sportlichen Betätigung. An der Infrastruktur muss gefeilt werden. Das haben Stadt und Politik erkannt – und die Fahrradlobby hat mit dem Ergebnis der Umfrage ein gutes Argument, den Druck aufrechtzuhalten. Denn acht Prozent ist, wenn man praktisch von null kommt, doch sehr viel.