Rauchverbot: Dicke Luft vermeiden
Eine Diskussion ohne Ende. In Wuppertal geht der Trend hin zum Nichtrauchen.
Wuppertal. Qulamen und kein Ende. Ebenso langsam wie Raucher sich dazu entscheiden können, ihr Laster aufzugeben, kommt die Politik beim Thema Rauchverbot in der Gastronomie auf einen gemeinsamen Nenner - also gar nicht.
Das ist für die Villa Media kein Problem, die mit einem großen Grundstück ausgestattet ist und nicht gleich in der Innenstadt liegt.
Auch das Haus der Jugend in Barmen hat mit seinen Nikotin-freien Salsa-Partys Akzente gesetzt. Mit Schildern wie: "Achtung! Letzter Aschenbecher vor der rauchfreien Zone!", fordert das Team um Leiter Franz Schmid freundlich dazu auf, die Glut auszudrücken, bevor es in den Tanzsaal geht. "Wir wollen keine Verbote aussprechen, wir bitten nur darum, nicht zu Rauchen." Die Bitte wird respektiert.
Dennis Kampmann hingegen, Geschäftsführer der Havanna-Bar mitten in Elberfeld rechnet mit mehr Arbeit für das Ordnungsamt, falls auch in Bars nicht mehr geraucht werden darf: "Wer nachts um eins angetrunken raus geht, um eine Zigarette zu rauchen, tut das nicht alleine und auch nicht leise." Kampmann hält es für besser, in den Bars das Rauchen nicht zu verbieten. Zum Einen gehört eine dicke Zigarre zum kubanischen Flair, zum Anderen besitzt die Bar eine gut arbeitende Lüftungsanlage.
Die wurde im Café Katzengold bereits Mitte der 90er installiert, so dass sich Nichtraucher auch im Raucherbereich wohl fühlen, meint Inhaber Jürgen Kumpfe. Er hat sein Café aufgeteilt. Im erhöhten Bereich auf der linken Seite sind Kippen tabu: "Und es klappt. Raucher und Nichtraucher führen eine sehr gut funktionierende Co-Existenz." Jedoch: Die Katzentische im Katzengold sind die qualmfreien Plätze. "Die sind immer als letzte besetzt."
Jürgen Kumpfe vom Katzengold hält die Diskussion um das Rauchverbot in der Gastronomie für heuchlerisch.
Angebot und Nachfrage könnten bessere Richtlinien erstellen als jede Gesetzgebung: Wenn die Nachfrage nach Nichtraucher-Restaurants oder Kneipen so groß sei, würden die Wirte schon darauf reagieren. "Aber wo bleiben denn der Protest und die Forderungen der Nichtraucher?", fragt Kumpfe.
Der Kunde ist immerhin König; und wenn der lieber ohne Qualm speist, wird der Wirt sicherlich dafür sorgen.