Klimawandel Wuppertal bewirbt sich für das Projekt Schwammstadt
Wuppertal · Die Stadt Wuppertal darf auf Förderprogramme des Landes NRW hoffen.
Wuppertal wird sich als Modellkommune für das NRW-Projekt „Schwammstadt“ bewerben. Der Umweltausschuss beschloss einstimmig einen gemeinsamen Antrag von SPD, CDU, Grünen und Linken vom 13. Juli. Von einer breiten Zustimmung im Stadtrat am 7. September ist auszugehen, da im Ausschuss auch die FDP dem Vorhaben zustimmte. Das Datum der Antragstellung ist bemerkenswert, da einen Tag später Wuppertal von Starkregen und Überflutungen in bisher unbekanntem Ausmaß betroffen war und damit die Dringlichkeit, sich an den Klimawandel anzupassen, noch einmal gewachsen ist. Zur Milderung der Klimafolgen und der Erhöhung der Lebensqualität hatte die NRW-Koalition von CDU und FDP im Juni einen Antrag in den Düsseldorfer Landtag eingebracht, der nach der Sommerpause beraten werden sollte.
Der Name Schwammstadt bedeutet, dass Regenwasser nicht unmittelbar über die Kanalisation abgeführt wird, sondern wie bei einem Schwamm durch begrünte Gebäude und Straßenzüge, Wasser-, Grünflächen und Parks zu großen Teilen zurückgehalten beziehungsweise erst mit Verzögerung abgeleitet wird. Zugleich sollen diese Maßnahmen die Verdunstung und das Klima verbessern sowie für Kühlung bei Hitze sorgen. Mit einem Modellprojekt soll das Konzept „Schwammstadt“ getestet und Erkenntnisse für andere Kommunen gesammelt werden. Der Antrag enthält einen Maßnahmenkatalog in Verbindung mit Förderprogrammen. „Stadtverwaltung und Stadtwerke arbeiten seit Jahren an dem Thema. Das Modellprojekt würde nun aber die Möglichkeit bieten, das Thema grundlegend anzugehen“, sagt Ulrich-Timmo Christenn (Grüne), Vorsitzender des Umweltausschusses. Gerade auch, weil man sich bei den Akteuren wie Stadtverwaltung, WSW und Wupperverband bereits in Planungs- und Arbeitsgruppen mit dem Themenkreis beschäftige, sei Wuppertal als Modellkommune für das Prinzip „Schwammstadt“ besonders geeignet, heißt es in dem Antrag.
„Bei diesem Thema handelt es sich aber um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Auch Privatleute, Gewerbetreibende und die Unternehmen müssen in Zukunft mehr als bisher Verantwortung übernehmen, damit Flächen unversiegelt bleiben und als Multifunktionsflächen nutzbar sind“, so Christenn. ab