Roger Chapman: Begegnung mit einem Haudegen
Roger Chapman singt sich in der Börse die Seele aus dem Leib.
Wuppertal. Wenn ein alter Haudegen wie Roger Chapman ein Konzert gibt, scheint eines klar zu sein. Auf einer solchen Veranstaltung darf sich der Gast sicher sein, dass der Künstler gerne auf der Bühne steht und sich die Seele aus dem Leib singen wird, seinem zahlenden Publikum zu gefallen. Genau so war es beim Konzert am Sonntagabend, das der nunmehr 67-jährige Brite in der Börse gab.
Pünktlich betraten der Rocksänger, der seine Karriere 1966 als Frontmann der Formation Family begann, und seine Band die Bühne. Mit einer Stimme, der Lebenserfahrung, so manche Party und ein unbedingter Wille zum Weitermachen anzuhören sind, begrüßte er seine Fans - überwiegend Menschen im Alter 50plus, die sich gerne mit Roger Chapman an ihrer Jugend Maienblüte erinnerten. "Songs aus allen Epochen und Schaffensphasen" versprach der Mann mit der Reibeisenstimme. Sein roher und ungewöhnlicher Gesangsstil kam so gut an, wie die zwischen den Liedern gestreuten Anekdoten.
Unspektakulär war die Veranstaltung, aber geradeheraus und für Freunde authentischer Melodien und unprätentiöser Texte, die oft von Leben, Leid und Liebe handelten, genau richtig. Jeder Song bekam seinen verdienten Applaus, die Soli der virtuosen Musiker wurden ebenso beklatscht wie die Gesangseinlagen der Background-Sängerin Helen. Und so war das Konzert zwar kein Meilenstein, aber für Liebhaber dieses Genres doch ein absolutes Muss.