Auszeichnung: Mehr Fairplay im Fußball
Trophäe der Barmenia geht in diesem Jahr an den WSV. Grün-Weiß auf dem zweiten Platz. Vorbildlich hatten sich schon in der vergangenen Saison die sechs Vereine verhalten, die nun mit Wanderpokal, Medaillen und Siegprämien ausgezeichnet wurden.
Wuppertal. Zum 33. Mal wurden die Sieger des Barmenia-Fairplay-Pokals geehrt. In den zurückliegenden Jahren blieb es Stefan Langerfeld, Vorsitzender des Fußballkreises Wuppertal/Niederberg, zumeist nicht erspart, auf eine wachsende Zahl schwarzer Schafe im Fußballsport hinzuweisen.
"In der laufenden Saison verzeichnen wir dagegen im Fußballkreis eine erfreuliche Tendenz zu mehr Fairplay", verriet Langerfeld im Rahmen der Siegerehrung in den Barmenia Hauptverwaltungen. Ein Trend, der von Gastgeber Josef Beutelmann, Vorsitzender des Vorstandes der Barmenia Krankenversicherung, und Schirmherr Oberbürgermeister Peter Jung begrüßt wurde.
Vorbildlich hatten sich schon in der vergangenen Saison die sechs Vereine verhalten, die nun mit Wanderpokal, Medaillen und Siegprämien ausgezeichnet wurden. Markus Bayertz, Manager des Wuppertaler SV Borussia, nahm den Wanderpokal für den ersten Preis im Hauptwettbewerb (Senioren) entgegen.
Der Wuppertaler SV Borussia hat es in der Saison 2008/09 auf die Rekordmarke von 104,0 Punkte gebracht und übertrifft damit deutlich die Idealpunktzahl von 100Punkten. Möglich macht dieses Topresultat eine Regeländerung, die einen Verein mit Zusatzpunkten belohnt, wenn er über das vom Fußballverband geforderte Maß hinaus Schiedsrichter für den Spielbetrieb stellen kann.
Zurzeit zählt der WSV 19aktive Schiedsrichter in seinen Reihen. Doch auch ohne diesen Bonus wäre der Vorsprung auf den Zweitplatzierten Grün-Weiß Wuppertal (85,33 Punkte) und den Dritten ASV Wuppertal (82,33Punkte) sehr groß gewesen. Der Jugendwettbewerb ging mit stolzen 99,63 Punkten an den TuS Neviges, gefolgt vom SV Bayer Wuppertal (95,33 Punkte) und BWLangenberg (94,67 Punkte).
Wie man vor einem Heimpublikum so manchen Treffer landet, demonstrierte der Kabarettist Jürgen H. Scheugenpflug, der die Feier mit Anekdoten aus der "guten alten Zeit" des Wuppertaler Amateurfußballs würzte. Augenzwinkernd berichtete Scheugenpflug von seinen früheren Mitspielern, die er zuweilen bis heute noch in schmerzhafter Erinnerung hat.
So war zum Beispiel von einem Kicker des ehemaligen Wuppertaler SC mit dem Kampfnamen "tretende Zapfsäule" zu hören, dessen Streben nach Fairplay-Pokalen sich in überschaubaren Grenzen hielt. Mit Witz und Selbstironie weckte Scheugenpflug bei den Teilnehmern der Siegerehrung so manche Erinnerung an die Blütezeit des Amateurfußballs.
Da Scheugenpflug weder dazu neigt, die Gegenwart noch die Vergangenheit im Tal zu verklären, wurde aus seinen verbalen Steilpässen ein humoriges Plädoyer für Fairplay, Sportlichkeit und Sachverstand auf dem Fußballplatz und an der Seitenlinie.