Meinung Rosskur mit Risiken
Das Coronavirus hat den Sport jetzt voll im Griff. Geisterspiele wird es von der Fußball-Bundesliga bis hinab in die Oberligen geben. Im Eishockey wurden die Play-offs abgesagt, ein Meister wird nicht mehr ermittelt.
In vielen Sportarten und Ligen steht eine einheitliche Regelung aus. Fraglich ist, ob alle Vereine diese Rosskur überleben. Wichtigster Grundsatz aller medizinischen Künste ist doch eigentlich, dass der Patient die Behandlung übersteht. Auf die Dosis kommt es auch bei vorbeugenden Maßnahmen an. Daher gilt es in Wuppertal, den Erlass des NRW-Gesundheitsministers Laumann mit Augenmaß umzusetzen. Das betrifft insbesondere den Wuppertaler SV, der es bei Heimspielen nur mit Einbeziehung der Dauerkarten auf die besagten 1000 Zuschauer bringt. Und diese relativ überschaubare Zuschauerzahl verliert sich dann auch noch im weiten Stadionrund. Eng zusammenstehen muss niemand, wenn er das nicht unbedingt in der Fankurve möchte. Der WSV ist nur ein Beispiel, dass die kleineren Vereine nicht mit den großen Bundesligaklubs in einen Topf geworfen werden sollten. Vielleicht ist es die Lösung, bei den WSV-Spielen nur den Besitzern von Dauerkarten Einlass zu gewähren? Vielleicht gibt es eine Sondergenehmigung für den BHC, wenn nur die bereits registrierten Dauerkartenbesitzer dabei sind? Die Vereine haben Verpflichtungen gegenüber Fans und Sponsoren. Ein Arzt entscheidet immer im Einzelfall – dieses Prinzip darf nicht gänzlich über Bord geworfen werden.