Roter Teppich für die langjährigen Mitglieder
Gewerkschaft Verdi im Bezirk Wuppertal-Niederberg ehrt ihre Jubilare in der Villa Media.
Den roten Teppich hatte die Gewerkschaft Verdi am Freitagnachmittag in der Villa Media ausgerollt - für ihre Jubilare, denen zur Feier der 25- bis 70-jährigen Mitgliedschaft in der Arbeitnehmervertretung gratuliert wurde. Rund 500 Mitglieder im Bezirk Wuppertal-Niederberg hatten schon im Vorfeld per Post ihre Jubiläumsnadeln erhalten. Viele der langjährigen Gewerkschafter trugen sie beim Empfang stolz am Revers von Jackett und Bluse.
„22 425 Jahre Gewerkschaft können wir in diesem Jahr feiern“, sagte Frank Bethke aus der NRW-Landesleitung von Verdi. Er verwies darauf, dass es mit dem Kampf für eine gerechte Rente und gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse noch große Aufgaben zu bewältigen gebe.
„Ihr habt für Dinge gekämpft und sie durchgesetzt, die heute für uns selbstverständlich sind“, hob Bezirksgeschäftsführer Daniel Kolle die Verdienste der Jubilare hervor. Auch Stadtdirektor Johannes Slawig, Gast und ansonsten kein Gewerkschaftsmitglied, freute sich über die freundliche Begrüßung und lobte den fairen Umgang, den man trotz aller Gegensätze miteinander gepflegt habe.
Susanne Gerhardts, stellvertretende Vorsitzende des Personalrates der Stadtverwaltung, erhielt für ihren Einsatz für die Arbeitnehmerinteressen die Hans-Böckler-Medaille der Gewerkschaft. Zwei Kolleginnen hielten die Laudatio. „Du bist eine tolle Frau“, hörte die unter großem Beifall Geehrte, während ihr Ehemann humorvoll das Leben an der Seite einer viel beschäftigten Frau schilderte.
Wahre Ovationen erhielten jedoch die fünf „Siebziger“, die 1946 kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in die damals noch getrennten und mittlerweile in Verdi organisierten Gewerkschaften eingetreten waren.
Mit federndem Schritt erklomm die kleine, zierliche Marianne Christmann (90) die Bühne. Sie war aus Überzeugung in die Verdi-Vorgängergewerkschaft ÖTV eingetreten und hatte später im Vorzimmer des damaligen Oberstadtdirektors Werner Stelly gearbeitet. Das Geheimnis ihrer erstaunlichen geistigen und körperlichen Fitness: „Ich mache Yoga, Gymnastik und wandere gern“, erklärte die liebenswerte alte Dame.
„Die IG Druck und Papier hat uns immer sehr gut vertreten. Deshalb bin ich ihr auch treu geblieben“ verriet der ehemalige Schriftsetzer beim „General-Anzeiger“, Herbert Missbach, und sah das ähnlich wie sein Berufskollege Werner Hölschen (87). Nur Gutes über seine Gewerkschaft wusste auch Karl Flanhardt (96) zu berichten. Der ehemalige Hauptbrandmeister bei der Feuerwehr sieht seine Mitgliedschaft als die Fortsetzung einer Familientradition.
Dass es eine so rundum gelungene Feier wurde, war auch der musikalischen Begleitung durch Thomas Bachmann und Burkhard Heßler wie auch Martina Rößmann-Wolf zu verdanken. Die ehrenamtliche Verdi-Bezirksvorsitzende hatte zu den Ehrungen stets die prägnantesten Ereignisse aus den jeweiligen Eintrittsjahren parat.