Stadtentwicklung Rundgang zur Rettung der alten Schule auf der Hardt
Hardt. · Initiative lädt am kommenden Samstag ein. Ulrich Klan hat dafür extra ein musikalisches Werk in Erinnerung an Dietrich Bonhoeffer komponiert.
Die Hardt ist eigentlich gar nicht dran. Und doch geht es am kommenden Samstag, 15 Uhr, in der Veranstaltungsreihe „Park des Monats“, genau dorthin. „Es ist eine Sonderführung“, erklärt Brigitte Alexander vom Förderverein Historische Parkanlagen. Ihr Anliegen dränge. Die Stadt will die ehemalige Pädagogische Hochschule, die danach lange Jahre Justizschule des Landes NRW war, abreißen, um dort ein Ausweichquartier für zwei Wuppertaler Schulen zu schaffen. Doch dagegen wächst - vielleicht auch wahlkampfbedingt - der Widerstand. Alexander und Ulrich Klan haben deshalb den Termin am Samstag organisiert. Titel: Spurensuche auf der Hardt - Den Abriss der ehemaligen PH verhindern.
Es gehe vor allem darum, den historischen Kontext zu erläutern, erklärt Alexander. Die Schule sei weit mehr als der baufällige oder aus Sicht der Stadt sogar abrissreife Bau. Das wolle man den Teilnehmern auch am Samstag zeigen. Zudem würden auch Experten dabei sein, die den Zustand bewerten, sagt Ulrich Klan. Um den gibt es nämlich Streit. Ist die Schule wirklich ein Fall für die Abrissbirne, fragen einige und kritisieren, dass die Kosten für die Sanierung zu hoch angesetzt seien. Die Stadt wiederum argumentiert, dass vor allem der Starkregen 2018 dem Gebäude buchstäblich den Rest gegeben habe.
Klan, der Vorsitzender der Armin-T.-Wegner-Gesellschaft und Lehrer an der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule ist, die nach dem Ganztagsgymnasium Johannes Rau auf die Hardt ziehen soll, freut sich, dass die „kleine, seit langem aktive Bewegung zum Erhalt nun viel Zulauf von jungen Menschen - auch aus den betroffenen Schulen“ bekomme. Das sei deutlich geworden bei der Diskussion der OB-Kandidaten an der „Else“. Tenor der Schüler, so Klan, sei unter anderem gewesen, dass man durchaus noch ein Jahr länger auf die Sanierung der Gesamtschule warten würde - wenn dafür die Schule auf der Hardt wieder hergerichtet würde, also keine Container aufgestellt werden würden.
Johannes-Rau-Gymnasium
hofft auf pünktlichen Umzug
Eine Idee, die an der Siegesstraße aber nicht gut ankommt. Direktorin Christiane Genschel kann sich nicht vorstellen, dass die Schülerschaft dort das begrüßen würde und macht deutlich: „Unsere Schule muss jetzt dran sein.“ Das Ganztagsgymnasium soll bekanntlich im Sommer 2021 umziehen. Ein Zeitplan, der ohnehin eng ist. Abriss und Aufbau der Container auf der Hardt müssten dann abgeschlossen sein. Aber ein Aufschub, damit die alte Justizschule saniert werden kann? „Das geht nicht“, sagt Genschel. Anders als vielleicht bei der „Else“ sei an der Siegesstraße auch eine Sanierung in Teilen gar nicht möglich. Man brauche deshalb dringend das Ausweichquartier. Die immer wieder geäußerte Kritik an Containern kann sie nicht nachvollziehen. „Die sind ja nicht mehr so wie früher.“
Die Initiative um Alexander hat dagegen die Hoffnung noch nicht aufgegeben, den - auch bereits durch den Rat im Prinzip abgesegneten - Abriss verhindern zu können. So ist ein neuer, wissenschaftlich untermauerter Antrag in Arbeit, das Gebäude der ehemaligen Pädagogischen Hochschule zum Denkmal zu erklären, erzählt Klan. Ein erster Vorstoß bereits 2013 war bekanntlich gescheitert.
Treffpunkt ist auf der Hardt am Bonhoeffer-Denkmal, Dietrich-Bonhoeffer-Weg 1. (Linie 643 - Endstation). Anmeldung unter wuppertal-live.de oder vor Ort schriftlich. Weitere Infos unter: