Salafisten-Seminar in Wuppertal
Wuppertal. Die Galionsfiguren der deutschen Salafistenszene treffen sich Samstag in Wuppertal. Die deutschen Konvertiten Sven Lau und Pierre Vogel haben zum Wochenendseminar in eine unscheinbare Moschee im Stadtteil Unterbarmen geladen.
Thema des Seminars soll die „Gradlinigkeit der Religion“ sein. Die Polizei hält nach eigenen Angaben ein Auge auf die Moschee. Das wird aber sehr wahrscheinlich bald nicht mehr nötig sein.
Alles spricht dafür, dass diese Moschee in der kommenden Woche geräumt wird. Die Stadtverwaltung Wuppertal hat in dem Gebäude baurechtliche Mängel festgestellt, es fehlt an Brandschutz, beispielsweise an Feuerleitern. In Wuppertal rechnet niemand damit, dass bis Fristende am 20. November irgendwelche Mängel beseitigt werden, zumal die Salafisten dort Mieter sind und nicht Eigentümer. „Wenn die Stadt am 21. November räumen will, werden wir sie unterstützen, sagt die Wuppertaler Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher.
Wuppertal hat zuletzt mehrfach mit salafistischen Umtrieben Schlagzeilen gemacht. Im Dunstkreis der Moschee in Unterbarmen entstand die sogenannte Sharia-Polizei. Sie bestand aus etwa einem Dutzend überwiegend junger Männer, die vor Spielhallen und Diskotheken junge Moslems ansprachen. Die Gruppe wurde Anfang September von der Polizei aufgebracht und unter anderem wegen Verstoßes gegen das Versammlungsverbot angezeigt.
Dass die Salafisten nach dem Auszug aus ihrer Moschee in Wuppertal ein neues Domizil finden werden, gilt als eher unwahrscheinlich.