Schneefolgen: Dachlawinen, geschlossene Turnhallen, volle Mülltonnen

Im Busverkehr und bei der Abfuhr der Mülltonnen gibt es etliche Probleme. Gefahr droht auch durch Dachlawinen.

Wuppertal. Nach dem Dauerschneefall am Sonntag schien sich am Montag die Lage in Wuppertal entspannt zu haben. Doch um 14.40 Uhr sorgte eine Dachlawine an der Carnaper Straße in Barmen (gegenüber der Aral-Tankstelle) für einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr. Das Schneebrett traf einen gerade eingeparkten Smart-Cabrio und verletzte die Fahrerin (61) so schwer, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden musste. Bis 17 Uhr entschärfte die Feuerwehr das Dach.

Am Nachmittag zog das Gebäudemanagement (GMW) die Winter-Notbremse: Elf Turnhallen (siehe Kasten) wurden für den Abend vorsichtshalber geschlossen. Zu schwer lastete der klatschnasse Schnee auf den Dächern. Laut GMW wurden teilweise Schneehöhen von mehr als 40 Zentimetern gemessen. Hallendächer dürfen aber nur mit 75 Kilogramm pro Quadratmeter belastet sein. Angesichts des vorhergesagten nächtlichen Frosts bestehe die Gefahr, dass der Grenzwert erreicht wird. Am Dienstag sollen Dachdecker die Schneemassen entfernen.

Keine Frage: Der Winter hält Wuppertal weiter fest im Griff. Die Busse fuhren erst langsam wieder im Laufe des Tages. Probleme gibt es insbesondere noch auf den Südhöhen, aber auch aus der Lüntenbeck meldeten sich am Montag besorgte WZ-Leser. Für Verspätungen und Linien-Ausfälle sorgen auch in diesem Winter glatte und zugeparkte Straßen. Viele Schüler durften zu Hause bleiben, bei der Taxi-Zentrale war zwischenzeitlich dauerbesetzt. Anders als wartende Taxi-Kunden nimmt die Wuppertaler Schülerschaft den Winter bislang gelassen hin. Per Sms oder Internet gingen die entsprechenden Nachrichten hin und her: "Hey cool, chilliger Tag zu Hause." Was so viel heißt, wie: "Schneefrei ist doch ganz prima."

Während die Stadt gegenüber der WZ erklärt, nur nach gezielten Bürgerhinweisen die Räumpflicht zu kontrollieren, gab es am Berufskolleg Barmen Ärger ganz anderer Art: Obwohl die Schneemassen reihenweise Parkplätze blockieren und Straßen so zugeparkt werden, dass Busse nicht durchkommen, konzentrierte sich an der Gewerbeschulstraße ein Abschlepp-Einsatz auf einen Lehrerparkplatz. Auf dem hatte ein Anwohner in winterlicher Not seinen Wagen abgestellt. Der Abschleppwagen fuhr sich dann allerdings selbst fest. "Dieser Einsatz war völlig unangemessen", meint eine betroffene Anwohnerin: "Im Moment gibt es im Schnee doch ganz andere Probleme."