Schwarze Liste: 56 Brücken und Treppen sind marode
Die Stadt legt dem Verkehrsausschuss alarmierende Zahlen zum Zustand der Infrastruktur vor.
Wuppertal. Er hat es in sich, der "Sachstandsbericht über alle maßgeblichen Ingenieur-Bauwerke", der am Mittwoch Thema im Verkehrsausschuss ist: Abgesehen von 24 Brücken, die gesperrt oder nur noch eingeschränkt nutzbar sind, listet das Verkehrsressort etliche Brücken, Treppen, Unterführungen und Stützmauern auf, deren Zustand als "unzureichend" beschrieben wird - und denen in absehbarer Zeit ein ähnliches Schicksal droht.
Auf Antrag der CDU und SPD liefert die Stadt einen Sachstandsbericht, der eine Vielzahl sanierungsbedürftiger Ingenieurbauwerke auflistet - sofern ihr Zustand überhaupt bekannt ist: Gerade die Stützmauern, die laut Stadt "neben den Brücken im Hinblick auf Stand- und Verkehrssicherheit das größte Gefahrenpotential in sich bergen" sind nach wie vor nicht systematisch erfasst.
Ändern kann das nur eine Datenbank, die neben allen Brücken, Treppen und Unterführungen eben auch die vielen alten Stützmauern im Sanierungsstau erfasst. Seit Anfang 2010 wird diese elektronische Liste aufgebaut.
Das ist nach ersten Erfahrungen aber mit einem dermaßen großen Aufwand verbunden, dass sie in Zeiten leerer Kassen und knappen Personals in fünf bis zehn Jahren komplett wäre. Die Stadt spricht sich beim Aufbau der Datenbank für Unterstützung von außen aus. Bislang fehlte dazu aber das Geld - während das Risiko größer wird.
Abgesehen davon, dass die Stadt in den nächsten Jahren mit weiteren Brückensperrungen rechnet und Prioritäten setzen will, sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: Neben 24 Brücken sind derzeit acht Treppen und neun Stützmauern gesperrt oder nur eingeschränkt nutzbar. Den Zustand von insgesamt 56 Brücken und Treppen in Wuppertal bezeichnet die Stadt als "unzureichend". Das gilt auch für 32 Stützmauern - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.