Sperrung, Verkehrschaos und Mobilfunkprobleme Sendemast drohte in Wuppertal umzustürzen

Update | Wuppertal · Bei Kontrollen waren mögliche Probleme mit der Standhaftigkeit aufgefallen. Am Dienstagvormittag konnte die Sperrung der L418 aufgehoben werden.

Bei dem Sendemast wurden Auffälligkeiten festgestellt.

Foto: Anna Schwartz

Das Verkehrschaos rund um die L418 beherrschte den Dienstagmorgen. Ein Sendemast auf dem Gelände des ehemaligen Freizeitbades Bergische Sonne/Kapellen drohte am Montagabend umzustürzen (die WZ berichtete). Die Feuerwehr war gemeinsam mit einer Fremdfirma auch am Dienstag noch damit beschäftigt, den maroden Funkturm zu demontieren. Wie Stadtsprecher Thomas Eiting der WZ mitteilte, waren die Schrauben des Turms entweder stark verrostet oder ließen sich nicht mehr bewegen, sodass der Abbau schwierig war und die ganze Nacht andauerte.

Folge: Viele Staus am Dienstagmorgen

Aus diesem Grund wurde am Montagabend gegen 19.30 Uhr zunächst die L418 in Fahrtrichtung Lichtscheid gesperrt, gegen 20 Uhr die komplette L418 in diesem Bereich, der weiträumig umfahren werden musste. Es kam deswegen am Dienstagmorgen zu Staus. Die Feuerwehr war in Kontakt mit der Betreiberfirma, damit diese entsprechende Arbeiten zur Sicherung des Mastes durchführen konnte. Die Stadt konnte keine Angaben dazu machen, welche Auswirkungen die Demontage des Funkmastes für das Funknetz in dem Bereich haben wird.

Vorausgegangen war am Montagabend, dass im Zuge von turnusgemäßen Kontrollen gegen 18.30 Uhr lockere Schrauben festgestellt wurden. Da nicht sicher gewesen sei, in welche Richtung der Mast kippen könnte, wurden Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Bei einem Versagen der über 40 Meter hohen Konstruktion hätte die Gefahr bestanden, dass der Mast auf nahe gelegene Wohnhäuser oder die angrenzende L418 stürzt. Eine Stabilisierung des Mastes war nicht möglich. Die betroffenen Wohnhäuser wurden geräumt und die L418 in beide Fahrtrichtungen gesperrt.

Nach Eintreffen eines Kran-Unternehmens wurde unverzüglich mit dem Rückbau des Sendemastes begonnen. Die Feuerwehr leuchtete die Einsatzstelle aus und übernahm koordinierende Maßnahmen. Der Rückbau des Mastes dauerte bis zum Dienstagmorgen. Gegen 10.15 Uhr wurde die Sperrung der L418 aufgehoben, die Bewohner wieder in ihre Häuser gelassen und alle Maßnahmen der Feuerwehr zurückgenommen. Die Vollsperrung der L418 verursachte in den Morgenstunden beim aufkommenden Berufsverkehr eine erhebliche Störung, welche Auswirkungen auf den Verkehrsfluss bis in die Innenstadt hatte.

Diese Einschränkungen könnte es laut Telekom geben

Der Abbau des Masts kann auch Auswirkungen auf den Mobilfunk-Bereich haben. Die Deutsche Telekom AG teilt der WZ dazu mit: „Im Zuge der Demontage des Funkmastes in Wuppertal Kapellen mussten auch unsere Antennen abgebaut werden. Solange der betroffene Mobilfunkstandort nicht sendet, übernehmen in diesem Bereich – soweit dies möglich ist – benachbarte Antennen-Standorte die Übertragung.“ Dennoch könne es teilweise zu Einschränkungen in der Mobilfunkversorgung kommen.

Doch es gibt Hoffnung. Die Telekom erklärt: „Zusammen mit unserem Partner der DFMG Deutsche Funkturm eruieren wir bereits weitere temporäre Alternativen, um den Wegfall des Funkmastes so schnell wie möglich zu kompensieren und den Standort wieder vollständig in Betrieb nehmen zu können.“ Das Absetzen von Notrufen über Mobilfunk sei weiterhin jederzeit möglich, so Telekom-Sprecher Nico Göricke weiter.

„Die DFMG Deutsche Funkturm ist Eigentümer des Mastes in Wuppertal und baut und betreibt grundsätzlich die gesamte passive Infrastruktur für das Mobilfunknetz der Deutschen Telekom“, so Göricke. Dazu gehören etwa der eigentliche Mast aus Stahl oder Beton mit Fundament und die Stromanbindung. Die aktive Netzwerktechnik (also im Wesentlichen die Antennen) und die Glasfaserleitungen gehören nicht dazu. Diese gehören der Deutschen Telekom.

„Aktuell konzentrieren wir uns darauf, gemeinsam mit der Telekom eine schnelle Lösung für die Wiederinbetriebnahme der Antennen zu finden und haben gleichzeitig die Ursachenanalyse gestartet“, so Benedikt Albers, Deutsche Funkturm-Sprecher, auf Nachfrage der Westdeutschen Zeitung.

(june/neuk)