Kriminalität Silvester-Ausschreitungen: So lernen Wuppertaler Einsatzkräfte gegen Gewalttäter vorzugehen

Wuppertal · Bereits in der Ausbildung lernen die Wuppertaler Beamten und Einsatzkräfte, mit gewalttätigem Verhalten ihnen gegenüber umzugehen.

Nach Angriffen auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht – wie hier in Berlin – hat die Diskussion um Konsequenzen begonnen.

Nach Angriffen auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht – wie hier in Berlin – hat die Diskussion um Konsequenzen begonnen.

Foto: dpa/Julius-Christian Schreiner

In der Silvesternacht gab es in Wuppertal einen Fall von „Widerstand gegen Polizeigewalt“, wie es in Amtsdeutsch heißt. „Einer Kollegin ist ins Gesicht gespuckt worden von jemanden, der eine Krankheit hat“, erklärt Polizeihauptkommissar Stefan Weiand von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Wuppertal. Diese Person habe einem Platzverweis nicht nachkommen wollen und erhielt für seine Handlung eine Strafanzeige. Ansonsten verlief diese Nacht aus Sicht der Polizei ruhig, zumindest was Gewalt gegen Polizeibeamte betraf. „Das waren bei Weitem nicht die Zustände wie in anderen Städten“, ergänzt er in Hinblick auf die aktuellen Nachrichten aus Deutschland zur Silvesternacht, die verstärkte Gewalt gegen Einsatzkräfte thematisieren.

Dem Presseamt der Stadt Wuppertal seien „mit absoluter Sicherheit“ keine gewalttätigen Übergriffe auf Mitglieder der Feuerwehren oder der Rettungskräfte gemeldet, bestätigt Ressortleiterin Martina Eckermann. „Hoffentlich sind wir noch weit davon entfernt. Natürlich macht einen das besorgt, wenn man solche Bilder sieht“, kommentiert sie.

Die Polizei und die Feuerwehr in Wuppertal sieht sich gewappnet im Umgang mit gewalttätigen Menschen im Einsatz. „Das ist ein generelles Thema, das ist nicht nur auf Silvester begrenzt“, meint Eckermann. Die Stadt stünde da in Verbindung zu den Polizeigewerkschaften, den Führungskräften, dem Feuerwehrverband, dem Personalrat und anderen Gremien. Hier würde mit „Best-Practice“-Modellen gearbeitet. Im November ist die Stadt dem landesweiten Netzwerk „#sicherimdienst“ beigetreten (die WZ berichtete). Schon in der Ausbildung werden den Feuerwehrleuten in Seminaren Deeskalationstrainings vermittelt. Weil es immer wieder mal vorkommt, dass Personen aggressiv reagieren.

„Es kommt oft zu verbalen Aggressionen, wenn es zu einer Sperrung wegen eines Unfalls kommt. Hier sind die Kräfte von Rettungswagen (RTW) noch eher betroffen als die Feuerwehr, die bei einem Brand großräumiger absperrt“, so Eckermann. „Es gibt die Möglichkeit, dass die RTW-Besatzung einen ,stillen Alarm‘ auslöst“, schlägt Ralf Hövelmann vom Netzwerk #sicherimdienst“ aus Münster vor. Mit dieser Funktion könnte unbemerkt Hilfe angefordert werden.

Auch bei der Polizei wird auf die Ausbildung gesetzt. „Wir haben verschiedene Einsatztrainings mit unterschiedlichen taktischen Vorgehensweisen, wie man mit der Situation umgeht“,  erläutert Stefan Weiand.