Ressourcen So bereitet sich Remscheid auf den Gasstopp vor

Remscheid · Die Stadtwerke befinden sich n Gesprächen mit ihren Lieferanten. Am Ende aber ist es das Wirtschaftsministerium beziehungsweise die Bundesnetzagentur, die darüber entscheiden, wie viel Gas noch nach Remscheid fließt.

Bauarbeiten an der Pipeline enden, doch wie geht es weiter?

Foto: dpa/Jens Büttner

Am Donnerstag, 21. Juli, sollen die Wartungsarbeiten an der Gaspipeline Nord Stream 1 enden. Kehrt auf den Energiemärkten danach Normalität ein? Oder beginnt der Ausnahmezustand? Eine Antwort darauf hat derzeit niemand. Auch nicht Stadtwerke-Chef Prof. Dr. Thomas Hoffmann und Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD). Allerdings wollen sie vorbereitet sein, sollte der russische Gaskonzern Gazprom den Deutschen den Gashahn ab Donnerstag zum Teil oder auch gänzlich abdrehen. Stand Dienstag wären in Remscheid die Industrieunternehmen als erste von einem Lieferstopp, den nachfolgenden Abschaltszenarien betroffen. Allerdings ist Erdgas auch die wichtigste Wärmequelle in Remscheid. Und schon jetzt sehen sich viele Menschen außerstande, die gestiegenen Preise zu bezahlen.

Die Stadtwerke befinden sich deshalb in Gesprächen mit ihren Lieferanten. Am Ende aber ist es das Wirtschaftsministerium beziehungsweise die Bundesnetzagentur, die darüber entscheiden, wie viel Gas noch nach Remscheid fließt, sagt Thomas Hoffmann: „Jetzt ist deshalb Sparen das Gebot der Stunde.“ In einem ersten Schritt hat er die Wassertemperatur im H2O um ein Grad abgesenkt. Ab Montag wird das H2O darüber hinaus den Saunabetrieb einschränken. So weit wie in Hamburg können die Sparanstrengungen in Remscheid jedoch nicht gehen. Die Hansestadt kündigte ihren Bürgern an, den Bezug von Warmwasser für private Haushalte zu begrenzen. Hamburg wäre das erlaubt, weil die Stadt als eigenständiges Bundesland mehr Rechte hat als andere Kommunen. Remscheid könnte dagegen nach der Absenkung der Wassertemperatur und dem Herunterfahren des Sauna-Betriebs noch die Raumtemperatur im Rathaus herunterregeln oder in der Nacht die Ampeln abschalten. Denjenigen, die mit ihrem Einkommen so gerade über die Runden kommen, absehbar aber vor einer riesigen Energierechnung stehen, hilft das nicht. Hier, da zeigt Hoffmann sich sicher, sei absehbar der Staat gefragt.