So viel Wald wie nie zuvor: Wuppertals grüne Lunge wächst

1716 Hektar an Waldflächen im Stadtgebiet.

Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Wenn beispielsweise für die Trasse oder für Bauhaus auf Lichtscheid Bäume gefällt werden, entsteht schnell der Eindruck, bald könnten überhaupt keine Bäume mehr in Wuppertal stehen. Doch das Gegenteil ist richtig: Die Waldfläche wächst kontinuierlich. Das ist das Ergebnis der aktuellen Wuppertaler Waldinventur.

Dieser Inventur wurde zwar ausschließlich der kommunale Wald unterzogen, doch die Entwicklung in den Privatwäldern ist ähnlich, wie Albert Vosteen, Abteilungsleiter der städtischen Fortverwaltung, erklärt. Demnach hat die Fläche des Stadtwaldes während der vergangenen 16 Jahre um 155 Hektar zugenommen. Das macht pro Jahr etwa 1Seit dem Jahr 1950, das nach den Plünderungen im und nach dem Zweiten Weltkrieg den Negativrekord an Waldbestand darstellt, ist der Stadtwald in Wuppertal stetig gewachsen — und zwar von 977 Hektar auf nun 1716 Hektar.

Mit Einführung der nachhaltigen Forstwirtschaft 1950 stieg zugleich die Menge des Holzes. Im Jahr 1950 ging es dabei noch um rund 65.600 Festmeter Holzvorrat, heute sind es 288.000 Festmeter. Das sind 95 Prozent der als Ziel festgelegten Menge. Innerhalb der kommenden zehn Jahre sollen es 100 Prozent sein, prophezeit Vosteen. Allerdings nur, wenn es keine verheerenden Unwetter gibt.

Denn die Tatsache, dass Wuppertal noch nicht über die 100 Prozent verfügt, liegt an Orkan Kyrill aus dem Jahr 2007. Der hat den Holzzuwachs von rund drei Jahren zu Boden geworfen. Darüber, aus welchen Baumarten sich der Wald zusammensetzt, gab es jetzt zwar noch keine detaillierten Zahlen. Doch wie Vosteen und Umweltdezernent Frank Meyer erklären, ist auch die Qualität der Stadtwälder „seit Jahrhunderten nicht so gut gewesen wie jetzt.“ Auch durch die Entnahme kranker Bäume habe sich der Zustand während der vergangenen Jahrzehnte deutlich verbessert.