Mirke Spaß-Knöllchen an der Mirke

Mirke. · „Mobile Mirke“ will Gehwegparker zum Umdenken bewegen.

Inge Grau und Christine Altmann (v.l.) verteilen die „Park-den-Lukas“-Knöllchen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Elberfelder Nordstadt ist ein stark beparktes Revier. Und weil die Straßen eng sind, werden gern die ohnehin schmalen Bürgersteige als Parkfläche benutzt. Oft so, dass kaum zwei Menschen aneinander vorbei kommen, geschweige denn Rollator- und Rollstuhl-Fahrer oder Eltern mit Kinderwagen die Gehwege benutzen können.

Umstände, die die „Mobile Mirke“, eine Arbeitsgruppe im Forum Mirke, auf den Plan gerufen haben. Die will dem Übel jetzt mit der Aktion „Park den Lukas“ abhelfen und hat einen Flyer entwickelt, auf dem Punkte verteilt werden. Mit sechs Punkten ist man „Parkheld der Nordstadt“ mit nur einem ein „Parkprotz“ (“An meinem Auto kommt niemand mehr vorbei“). Dazwischen Grautöne wie „Bordsteinopfer“, Schlafmütze“ oder bei fünf Punkten ein „Verkehrskavalier“.

Selbst die schmalsten Gehwege sind noch zugeparkt

Am Donnerstagabend hatte sich die zehnköpfige Gruppe die Ludwigstraße für ihre Aktion ausgewählt, die sich von der Gathe bis hinauf zur Hochstraße schlängelt. Ein reiches Betätigungsfeld, wie Initiatorin Inge Grau gleich im oberen Teil feststellte.

Selbst die schmalsten Bürgersteige waren noch so zugeparkt, dass Fußgänger Mühe hatten, ohne Kontakt zu den Außenspiegeln der parkenden Autos vorbeizukommen. Verständlich, dass da eine Mutter mit Kinderwagen lieber auf der Straße ging. Die ist übrigens in beiden Seiten befahrbar. „Das ist gut, weil Autofahrer mit Gegenverkehr rechnen müssen und deshalb nicht rasen können“, so Inge Grau. Klaus Lüdemann (Grüne) hat ausgemessen, dass die Fahrbahn nur 3,10 Meter breit ist. „Wenn beidseitig nur auf der Fahrbahn geparkt würde, wäre die Situation für die Autofahrer die gleiche wie jetzt. Zwei Autos kämen so oder so nicht aneinander vorbei. Es ist also völlig überflüssig, den Bürgersteig als zusätzliche Parkfläche zu missbrauchen“, stellt Stefan Dumsch fest, betont aber: „Wir wollen mit den Autofahrern ins Gespräch kommen, sie aber keinesfalls maßregeln.“

Freundliche Ansprache seitens der „Mobilen Mirker“ führt zu angenehmen Gesprächen. „Pampig wird kaum jemand“, weiß auch Tobias Freitag. Dennoch: „Laut Straßenverkehrsordnung ist das Parken auf Gehwegen verboten“, so Inge Grau, die auf den ersten Metern durchweg „Parkprotze“ ausgemacht hat, wobei das „Park-den-Lukas-Knöllchen“ in einem humorvollen Ton gehalten ist. „Schließlich wollen wir für Rücksicht und mehr Verständnis werben“ erklärt Christine Altmann, die gerade dem Fahrer eines japanischen Kleinwagens das Prädikat „Parkheld der Nordstadt“ an die Windschutzscheibe geheftet hat.

Die Ludwigstraße ist übrigens die zweite Verkehrsader der Nordstadt, die die Gruppe besucht hat. „Wir waren zuletzt an der Wiesenstraße, und da habe ich beobachtet, dass jetzt rücksichtsvoller geparkt wird, dass Lücken zwischen den Autos gelassen werden und man auch bedenkt, dass die Sicht der Fußgänger weniger eingeschränkt wird“, zieht Grau ein zufriedenes Fazit.