Spielplatzprüfer auf Tour: „Rütteln reicht nicht“
Die jährliche Hauptuntersuchung der Wuppertaler Spielplätze steht vor der Tür.
Wuppertal. Morsches Holz, Splitter, lockere Schrauben, abstehende Nägel und verschlissene Kettenglieder sind ein Fall für Dirk Wegemann. Er ist seit fast 17 Jahren Spielplatzprüfer. Die WZ hat ihn bei der „Hauptuntersuchung“ am Spielplatz in der Windhukstraße/Hilgershöhe getroffen.
„Natürlich liegt einem die Sicherheit der Kinder besonders am Herzen. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Spielplätze so attraktiv wie möglich zu gestalten, damit wieder mehr Kinder Lust haben, ihre Freizeit an der frischen Luft statt vor dem Computer zu verbringen“, sagt Wegemann. Auch für Jugendliche bis 17 Jahre sollten Spielplätze attraktive Treffpunkte bleiben, da müsse schon mehr her als eine einfache Wippe.
Eine Zertifizierung als Spielplatzprüfer ist nicht obligatorisch und für Wegemann als zertifizierter Baumkontrolleur auch nicht notwendig. Die Ausbildung zum Spielplatzkontrolleur bestand in einem fünftägigen Seminar beim Tüv.
Annette Berendes, Leiterin des städtischen Ressorts Grünflächen und Forsten: „Natürlich versuchen unsere Mitarbeiter, alles zu reparieren, was noch geht. Ist das Risiko zu hoch, werden die Geräte und Gerüste sofort abgebaut.“ Für Wegemann ist es wichtig, dass jeder Spielplatz regelmäßig auch von anderen Prüfern untersucht werde: „Wenn man immer denselben Ort untersucht, droht man, betriebsblind zu werden und Gefahren zu übersehen.“
Wegemann erkenne Mängel durch den ständigen Spielplatzwechsel schnell: „Dort oben auf dem Gerüst habe ich gestern eine Sprosse ausgetauscht, weil die Abstände zu groß waren, ein Kind hätte runterfallen können.“ Eine hundertprozentige Garantie könne den Eltern auch der Spielplatzprüfer nicht geben, meint Wegemann. So habe sich trotz Prüfung vor Jahren ein Zweijähriger den Fuß gebrochen, als er auf einer faulen Holzpalisade kletterte und umknickte. Kinder seien immer noch Kinder.