Sprockhövel deckt den Kita-Bedarf

Selbst Plätze für Kinder im U3-Alter sind ausreichend vorhanden. Die Quote liegt bei 45,6 Prozent.

Foto: Monika Skolimowska/dpa

Sprockhövel. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten passen in Sprockhövel Unterbringungsbedarf und Kapazitäten nach wie vor zusammen. Während sämtliche Schulen erfreulich gut ausgelastet sind, vermelden auch die Kitas genügend Plätze allgemein und auch hinsichtlich der U3-Kapazitäten. Die erste Jahressitzung des Ausschusses für Jugendhilfe und Schule brachte sowohl in puncto Schulentwicklungsplanung, als auch hinsichtlich der Kindergartenbedarfsplanung einen einstimmigen Konsens hervor.

Ausschussvorsitzender Klaus Knippschild vermeldete, dass für das Schuljahr 2018/2019 insgesamt 207 Anmeldungen vorliegen und insgesamt neun Klassen gebildet werden. Während die Grundschulen Börgersbruch mit vier Erstklassen und Haßlinghausen mit zwei Parallelzügen ziemlich genau den Klassenrichtwert von 23 Schülern erreichen, kommt es in Gennebreck mit 29 angemeldeten i-Dötzchen zu einer maximalen Auslastung für eine Klasse.

Mit der unerwartet hohen Frequentierung von 50 Neuanmeldungen wird die Grundschule Hobeuken indes zwei besonders kleine Klassen in die Schulwelt einführen. „Hobeuken wird dann ganz voll sein. Durch die kommende Zweizügigkeit sind die Kapazitäten komplett ausgereizt“, erklärte Sozial-Fachbereichsleiterin Evelyn Müller und gab zu bedenken, dass es im darauffolgenden Schuljahr aus Platzgründen nicht nochmals zweizügig zugehen dürfe. „Die Schulen sind aktuell gut ausgelastet, wobei wir merken, dass der Raumbedarf von Jahr zu Jahr steigt“, analysierte der städtische Jugendhilfeplaner Jens Kozay und ergänzte, dass gerade der Bedarf an Nachmittagsbetreuung „signifikant gestiegen“ sei und man hier auch Gesetzesänderungen hinsichtlich eines möglichen Rechtsanspruchs im Blick haben müsse.

Auch die voranschreitende Inklusion, zusätzliche Nachmittagsangebote, der Jeki-Unterricht sowie Deutschunterricht für Flüchtlinge seien für den steigenden Raumbedarf verantwortlich, stellt Kosay klar, dass der Schulalltag längst nicht mehr nur aus dem gewöhnlichen Vormittagsunterricht besteht. „Die Sicherstellung des Betreuungsbedarfs ist ganz wichtig. Sonst suchen sich die Eltern andere Grundschulen“, mahnte Müller und beruhigte, dass man außer dem Platzbedarf von Schulunterricht und Nachmittagsbetreuung auch die voranschreitende Digitalisierung und W-Lan-Ausstattung „fest im Blick“ habe.

Ferner gehören auch der Erhalt der Mathilde-Anneke-Schule sowie ein verlässliches Sekundarstufe-II-Angebot — ob an der Gesamtschule oder aber auch auf gymnasialem Wege — zum verabschiedeten, bis ins Jahr 2022 gerichteten Schulentwicklungsplan. Auch vonseiten der Schulen sei der Entwicklungsplan „zufrieden aufgenommen“ worden, so Knippschild.

Mit Erleichterung ist auch die einrichtungsspezifische Platzanalyse der Kitas aufgenommen worden. Während andere Kommunen ihre Ressourcen massiv ausbauen müssen, kann sich Sprockhövel mit seinen 744 fürs kommende Kindergartenjahr zur Verfügung stehenden Plätzen, davon sechs für Kinder mit Behinderung, ausreichender Kapazitäten gewiss sein. 173 dieser Plätze entfallen auf den U3-Bedarf, womit man auf eine Abdeckungsquote von 45,6 Prozent kommt. Zudem kann sich die Stadt für den Notfall fünf durch das „KAZ“ abgedeckter Überhangplätze gewiss sein. „Das reicht aus, um alle zufrieden zu stellen“, kommentiert Kosay, während auch Klaus Knippschild findet, dass man damit „gut im Rennen“ liege und „deutlich besser aufgestellt“ sei als die meisten anderen Kommunen.

Insgesamt seien die vorhandenen Kapazitäten nicht nur ausreichend, sondern man habe auch für mögliche Nachrücker noch genügend Reserven, beruhigt Kosay.