Stadtentwicklung Stadt und WSW sehen sich bei Fahrradstraße auf gutem Weg

Nordstadt. · Arbeiten an der Neuen Friedrichstraße/Friedrichstraße sind fortgeschritten.

Das Pflaster steht unter Denkmalschutz, wurde abgeschliffen, damit es weniger Stolperkanten für Radfahrer und Personen mit Kinderwagen gibt.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Rund um die einstige Kreuzkirche, die wie eine Insel inmitten der Nordstadt auf dem Weg zwischen Mirker Bahnhof und dem Neumarkt liegt, hat sich in den vergangenen beiden Jahren eine Menge getan, um den Verkehrsweg Neue Friedrichstraße/ Friedrichstraße fahrradgerecht umzubauen und ihn zur Fahrradstraße über den Wall in Richtung Hauptbahnhof umzugestalten.

Bau- und Verkehrsdezernent Frank Meyer und die Vertreter von Stadt und WSW standen zunächst vor dem Problem, das unter Denkmalschutz stehende Kopfsteinpflaster rund um die Kirche einerseits zu erhalten, aber andererseits auch so zu bearbeiten, dass es für die Radler, Rollstuhlfahrer, Fußgänger mit Koffern oder Eltern mit Kinderwagen, vornehmlich bei Nässe, nicht zu einem Gefahrenpunkt wird. „Die historische Anmutung musste erhalten bleiben“, erklärte Meyer am Donnerstag bei einem Vor-Ort-Termin. Er verwies darauf, dass das neu verlegte Pflaster rund um die Diakoniekirche so beigeschliffen wurde, dass auch die Radfahrer, die „am liebsten überall Asphaltunterboden haben“ zufrieden gestellt sind. „Ich denke, dass wir da einen guten Kompromiss geschaffen haben“, fand Meyer. „Auch die Denkmalpflege ist stolz auf uns“, sagte der Dezernent.

Die Wuppertaler Stadtwerke haben mit ihren Kanalbauarbeiten in der Neuen Friedrichstraße ihren Beitrag zum Gesamterscheinungsbild geleistet. Die haben, wie Projektleiter Ingo Konermann erläuterte, in den vergangenen beiden Jahren mächtig gebuddelt und einen gebrochenen Schmutzwasserkanal erneuert. „Dies geschah in Abstimmung mit den Pflasterarbeiten, damit die Anwohner nicht zusätzlich durch weiteres, kostenintensives Aufreißen der Straße behelligt worden sind.“ Weiterhin wurde auf diesem Wege auch an der unter der Straßendecke auf einer anderen Höhe liegenden Trinkwasserleitung gearbeitet und die Regenwasserentsorgung verbessert. Dazu gehörte auch, dass die Einläufe, die mit ihren Rillen gerade für Radfahrer ein erhebliches Gefahrenpotenzial bedeuten, entschärft weil unterirdisch verlegt worden sind.

Die Straße soll vermehrt den Anwohnern vorbehalten bleiben

Die Verkehrsplanung beinhaltet auch, dass auf der zukünftigen Fahrradstraße den Zweirädern nach Rücksprache mit der zuständigen Bezirksvertretung die klare Priorität vor dem Autoverkehr eingeräumt wird. „Die Neue Friedrichstraße/ Friedrichstraße soll nicht mehr dem Durchgangverkehr, sondern in vermindertem Maße vorwiegend den Anliegern vorbehalten bleiben. „Zu diesem Zweck sollen auch einige Parkplätze wegfallen, wobei wir aber auch die Interessen des Einzelhandels berücksichtigen müssen“, stellte Frank Meyer klar, verwies jedoch auf die vielen freien Plätze in der Tiefgarage unter dem Karlsplatz.

Noch wird an der Ecke Ludwigstraße/ Friedrichstraße an den Versorgungsleitungen gearbeitet, doch Martin Szadkowski, Ressort Straße und Verkehr, ist sich sicher, dass der Komplex rund um die Diakoniekirche bis Ende Oktober fertig ist.

Zu den Plänen für die nahe Zukunft gehört, wie Verkehrsplaner Dirk Lange erklärte, die fahrradgerechte Umgestaltung des Karlsplatzes und das Steilstück der Neuen Friedrichstraße zum Bahnhof Mirke. Aufwärts wie abwärts eine echte Herausforderung für die Radler, die sich zumindest bergauf mittels Pedelecs nicht mehr ganz so schwer tun. „Wir hoffen, dass der barrierefreie Zugang von der Nordbahntrasse und der Station Mirker Bahnhof bis zu Hauptbahnhof bis zur zweiten Hälfte des Jahres 2022 geschafft ist“, gab Meyer die Ansicht der Beteiligten wieder.