Stadt verbraucht viel Papier, aber wenig aus Recycling

Nach wie vor liegt der Anteil von Recycling-Blättern bei Schulen und der Stadt bei nur etwa 50 Prozent.

Wuppertal. Die Zahlen der Drucksache für den Umweltausschuss sind auf Recyclingpapier gedruckt und sprechen eine deutliche Sprache: Bei der Stadt — inklusive Schulen und Druckerei — kamen 2010 gut 40,4 Millionen Blatt Papier zum Einsatz. Der Recycling-Anteil liegt bei gerade mal 52 Prozent. An der Frage, wie diese Quote zu erhöhen ist, scheiden sich die Geister.

Dabei ist Wuppertal beim Einsammeln von Papier, Pappe und Kartons im wahrsten Sinne des Wortes gut aufgestellt: Zusätzlich zur blauen Tonne führt die Abfallbilanz für 2010 insgesamt 779 Depot-Container auf. Zur Verwertung kamen 23 859 Tonnen Altpapier zusammen — und damit die höchste Menge der vergangenen zehn Jahre.

Und auch der Nachwuchs zieht rekordverdächtig mit: Am Wettbewerb der Abfallwirtschaftsgesellschaft beteiligten sich im vergangenen Jahr 110 Schulen und 145 Tagesstätten — mit einer Sammelmenge von 320 Tonnen.

So stattlich die Bilanzen auch sind — beim Einsatz von Recyclingpapier selbst sind Schulen und Verwaltung aus Sicht des Umweltausschusses meilenweit davon entfernt, ein gutes Beispiel zu sein.

Das soll ein neuer Arbeitskreis jetzt ändern. Wie sich Papier einsparen lässt, ist eigentlich klar: Das reicht von doppelseitigen und verkleinerten Drucken über kleinere Blätter bis hin zur Maßgabe, Dokumente im Computer zu speichern anstatt sie auszudrucken. Auch mit dem verstärkten Rückgriff auf das Ratsinformationssystem (RIS) der Stadt im Internet ließen sich umstrittene Papierberge verkleinern.

Die Bedenken beim Einsatz von Recyclingpapier sind gerade in den Schulen auch technischer Art: Berichtet wird von Problemen beim Kopieren und bei der Lesbarkeit von Dokumenten. Auch wird davor gewarnt, den Papierverbrauch einfach nur zu verlagern: weg vom städtischen Drucker hin zum Gerät daheim. Wo es allerdings problemlos ist, soll Papier gespart oder zumindest Recyclingmaterial verwendet werden. Notfalls auch mit Druck von außen — und das hier nicht im übertragenen Sinn.

Ein Ausschussmitglied bringt es so auf den Punkt: „Da hilft nur die Knute.“