Invasion Stadt Wuppertal warnt vor der Chinesischen Wollhandkrabbe

Wuppertal · Die Bürger in Wuppertal sollen auffällige Krebse melden. Schon zum zweiten Mal wurden Tiere in Wuppertal gesichtet. Die Chinesische Wollhandkrabbe gehört zu den 100 schlimmsten Invasoren.

Eine chinesische Wollhandkrabbe.

Foto: picture alliance / dpa/Rolf Vennenbernd

Zum zweiten Mal in diesem Jahr wurden in Wuppertal einzelne Exemplare der Chinesischen Wollhandkrabbe gesichtet. Das meldet die Stadt. Während das erste Tier am Friedhof an der Krummacher Straße entdeckt wurde, tauchte das zweite Tier in der Schlossbleiche auf. Nach Auskunft der bergischen Fischereiverbände und des Wupperverbandes gibt es aber bisher keine weiteren Hinweise darauf, dass die Art in Wuppertaler Gewässer eingewandert sei.

Die ursprünglich aus China stammende Chinesische Wollhandkrabbe steht auf der Liste der weltweit 100 schlimmsten Invasoren. Ursprünglich wahrscheinlich über Ballastwasser der Schiffe eingeschleppt, hat die Art sich in Europa bereits in allen großen Flusssystemen ausgebreitet. Auch in Deutschland sind beispielsweise Rhein und Elbe stark betroffen. Die nächsten bekannten Fundorte mit etabliertem Vorkommen liegen in den Mündungsbereichen von Wupper und Düssel.

Die nachtaktive Art, die auch die Krebspest übertragen kann, ist bei Anglern und Fischern sehr unbeliebt, weil sie Köder und Netze zerstört. Die Chinesische Wollhandkrabbe steht zudem auf der Unionsliste der invasiven nicht heimischen Arten, deren weitere Verbreitung europaweit erfasst und durch geeignete Maßnahmen eingedämmt werden soll. Das Aussetzen von Chinesischen Wollhandkrabben in ein Gewässer ist streng verboten und wird als Ordnungswidrigkeit verfolgt.

Da es sehr wichtig ist, noch nicht befallene Gewässersysteme krabbenfrei zu halten, bittet die Untere Naturschutzbehörde um die Mithilfe aller Bürger: Unter keinen Umständen sollen auffällige Krebse, die vielleicht an Land gefunden werden, in ein Gewässer ausgesetzt werden.

Funde sollen beim Umweltschutztelefon (Tel.: 0202/563-6789) oder – nach Ende der Dienstzeit – beim Ordnungsamt (Tel.: 0202/563-4000) gemeldet werden.