Am Rott fehlen Kindergartenplätze: Mütter schlagen Alarm
Ortstermin im Schönebecker Busch: Im Spielplatzhaus treffen sich Kinder, die noch in keiner Kita untergekommen sind.
Wuppertal. Für Larissa Maillo ist der Fall klar: „Bei uns auf dem Rott gibt es doch so viele leerstehende Häuser, in denen man Kindergartenplätze einrichten könnte — aber es passiert nichts.“ Die ist allein erziehende Mutter (25) nutzt mit ihrer Tochter Laetizia (sieben Monate) und ihrem Sohn Brüno (2) das Spielplatzhaus im Schönebecker Busch.
Für lange Diskussionen über die gut 1000 Kita-Plätze, die stadtweit alleine für unter dreijährige Kinder (U3) fehlen, hat die Wuppertalerin kein Verständnis. Und die Familie Maillo ist kein Einzelfall, wie sich beim Ortstermin zeigt: Bis zu 28 Mütter besuchen mit ihren Kindern die Einrichtung. „Hier können sie wenigstens mit anderen Mädchen und Jungen spielen und so voneinander lernen“, sagt Ilonka Lindenbeck.
Sie reist dazu eigens aus Heckinghausen an und wirft einen Blick auf ihren Sohn Finn-Luca, 26 Monate alt: „Wir haben schon das Anmeldeverfahren in zehn Kindergärten hinter uns.“
Aber auch das ist zu hören: „Für uns war das kein Problem“, sagt Sabrina Valenti, die ihre Tochter Susanna (2) auf dem Rott spielen lässt. „Wir haben in drei katholischen Kindergärten nachgefragt, und in zwei Einrichtungen wurde uns ein Platz angeboten.“
Alleine im Barmer Norden — und damit auch auf dem Rott — fehlen laut Stadt mindestens 100 U3-Plätze. Und der Druck wächst, wie Sozialdezernent Stefan Kühn einräumt: Mit Blick auf die wachsenden Nachfrage müsse man über eine Alternative zur Umnutzung der ehemaligen Hauptschule Rödiger Straße sprechen, die als Kita nicht zur Verfügung steht. „Das steht und fällt mit einer passenden Immobilie oder einem Grundstück.“
Für die Familien im Schönebecker Busch ist das kein Trost. Larissa Maillo: „Es wird immer gesagt, dass Kinder unsere Zukunft sind. Wir brauchen die Kita-Plätze jetzt, und nicht erst in ein paar Jahren.“