Aufwertung Wichlinghausen: Erst ein Haus, dann das Quartier
Ein Gebäude soll saniert werden, um als Musterhaus Immobilienbesitzer zur Entwicklung des Quartiers anzuregen.
Wichlinghausen. Für 10.000 Wuppertaler Wohnungen finden sich keine Mieter, teils wegen schlechter Bausubstanz. Nachdem es am Arrenberg unter Einbeziehung von Immobilienbesitzern gelungen ist, durch Sanierungen einen Umkehrschub in Gang zu setzen, möchte Wuppertals Quartierentwicklungsgesellschaft (WQG) das Modell auf Wichlinghausen übertragen. Als Initialzündung sieht Andreas Mucke, Geschäftsführer der WQG, die energetische Sanierung und Modernisierung eines Musterhauses.
An einem ausgewählten Objekt soll demonstriert werden, welche Maßnahmen möglich sind und welche öffentlichen Zuschüsse zur Verfügung stehen. „Wir wollen vor allem zeigen, dass sich eine solche Sanierung für den Eigentümer auch rechnet“, sagt Mucke.
Noch ist das geeignete Objekt nicht gefunden. Optimal wäre ein leer stehendes Gebäude mit sechs bis acht Wohnungen und einem Spitzboden, das nicht abbruchreif, aber deutlich sanierungsbedürftig ist. Die WQG würde dieses Haus entweder kaufen und nach der Modernisierung wieder verkaufen oder den Eigentümer bei den erforderlichen Maßnahmen mit fachkundigem Rat unterstützen.
Damit andere Immobilienbesitzer möglichst intensiv von dem Beispiel profitieren können, soll die Öffentlichkeit Gelegenheit haben, den Umbau in großen Teilen mitzuerleben. Vorgeführt wird ein Baukastensystem, von dem jeder die für ihn relevanten Module übernehmen kann.
Solaranlagen und Balkone sind laut Mucke erforderlich, um den Altbau auf attraktive Weise zu modernisieren. Aufzüge und breite Eingänge sollen dazu beitragen, das Haus barrierearm zu gestalten. Auf den zweiten Arbeitsmarkt werde man nicht zurückgreifen, weil er den Hausbesitzern nicht zur Verfügung stehe und deshalb nicht als beispielgebend dienen könne.
Nun hofft die WQG, das geeignete Objekt möglichst bald zu finden, um dann den Anstoß für einen Aufbruch in Wichlinghausen zu geben. Immerhin war sie am Arrenberg erfolgreich.
