Hintergrund des Eingriffs ist nicht etwa ein Umwelt-Unfall, sondern eine so genannte Kompensationsmaßnahme. So wird auf der Teichfläche in den nächsten Wochen ein natürlicher Bachlauf angelegt, der für Fische durchgängig sein soll.

Die Teichbewohner selbst wurden inzwischen "evakuiert" - im Zuge einer eintägigen Elektro-Befischung: Gut 70 Fische habe er auf diesem Weg aus dem Teich geholt, berichtet Helmut Wuttke vom Bergischen Fischereiverein auf WZ-Nachfrage - darunter auch eine 50 Zentimeter lange Bachforelle. Die gefangenen Fische werden auch in die Wupper umquartiert. Den verbliebenen Fischschwärmen drohe während der Gelände-Umgestaltung keine Gefahr. Auch Wuttke wurde bei seiner Arbeit im Murmelbachtal immer wieder von Wuppertalern angesprochen.

Kein Wunder: Von einer Information an die Bezirksvertretung einmal abgesehen - sie liegt bereits einige Wochen zurück - gab es keine Vorab-Info zur Baustelle im Murmelbachtal. Jetzt wird zumindest darüber nachgedacht, dort eine Hinweistafel anzubringen, die über Sinn und Zweck des Eingriffs informiert.

So wird unterhalb des Wanderwegs eine alte, nicht mehr zeitgemäße Verrohrung entfernt und durch einen 1,80 Meter breiten, "fischfreundlichen" Durchlass ersetzt. Im Rahmen dieser Arbeiten wird der Weg demnächst für etwa vier Wochen gesperrt. Die gut 2000 Kubikmeter Schlamm bleiben auf dem Gelände und werden in die Landschaft einbezogen.

Auch Helmut Wuttke begrüßt die Neugestaltung grundsätzlich, kann aber die Irritation mancher Beobachter durchaus nachvollziehen. Nach Angaben der Projektplaner wurde der besagte Murmelbach-Teich einst künstlich angelegt. Die Umgestaltung stützt sich unter anderem auf zwei Umweltgutachten und soll einen natürlichen Bachverlauf herstellen. Bis es so weit ist, bleibt das Gelände eine Baustelle - und das mitten im Naherholungsgebiet.