Baustellen-Razzia an der Realschule Hohenstein
Arbeiter waren laut Ordnungsamt nicht qualifiziert und bekamen vier Euro pro Stunde.
Barmen. Für eine Million Euro wird derzeit die Realschule Hohenstein zur ersten Wuppertaler Ganztags-Realschule umgebaut. Da gibt’s viel zu tun. Unter anderem wird die Fassade gedämmt, um die Heizkosten zu senken. Klar: "Murks am Bau" soll unbedingt verhindert werden. Deshalb dürfen nur Arbeiter mit der entsprechenden Qualifikation an der Hohenstein-Fassade arbeiten.
Doch ein Wuppertaler ahnte, dass es auf der Baustelle schwarze Schafe gibt und schaltete das Ordnungsamt ein. Am Donnerstag rückte das Team zur Bekämpfung der Schwarzarbeit an und landete sechs Treffer: Auf dem Baugerüst am Hohenstein werkelten drei Fliesenleger aus Litauen und drei Gerüstbauer Polen.
Laut Ordnungsamt hatten die sechs selbstständigen Handwerker zwar entsprechende Gewerbe angemeldet. Eine Qualifikation für die Arbeiten an der Fassade konnten die als Subunternehmer beauftragten Männer allerdings nicht vorweisen. Stundenlohn des Sextetts: vier Euro pro Mann. Den Fliesenlegern und Gerüstbauern wurde umgehend die Weiterarbeit untersagt.
Gegen sie und ihren Auftraggeber - laut Stadt ein vom Architekten beauftragter Bauunternehmer - wurden entsprechende Verfahren wegen des Verdachts der Schwarzarbeit eingeleitet.