Beyenburg: Um 18.28 Uhr stand der neue Schützenkönig fest

Guido Wasserfuhr schießt den Vogel ab — großes Schützenfest mit vollem Programm.

Beyenburg. Beeindruckendes Pensum, das die Schützenbruderschaft Beyenburg rund um ihr Schützenfest zu bewältigen hat: 16 Termine an fünf Tagen erfordern Kondition. Im Zentrum der über drei Wochenenden verteilten Festivitäten stand das Königsschießen, also der Wettbewerb um die Regentschaft für das kommende Jahr.

Den Anfang machte am Freitag ein Tanzabend in der Schützenhalle, zu dem der noch amtierende König Markus Hückesfeld noch mal mit einem Aufmarsch zu Hause abgeholt wurde. Nach einem Seelenamt am Samstag wurde es spannend. Mit einem von zwei Kapellen begleiteten Festzug, an dem sich auch Bruderschaften aus Solingen beteiligten, zogen die Schützen zum Schützenplatz. Vor dem Kreuz verlas ein Bruder des Klosters, der Tradition folgend, zunächst ein historisches Dokument mit den Regeln der Bruderschaft, die in ihrem Selbstverständnis mit der katholischen Gemeinde verbunden ist.

Ein Kreis aus Reisig, ein Choral des Oberbarmer Blasorchesters und drei Böllerschüsse waren der Rahmen für die Aufnahme fünf neuer Mitglieder. Dann blickten alle auf den benachbarten Schießstand. Nachdem der hölzerne Vogel in Stellung gebracht war, wurde der Wettbewerb vom Schützen-Präses Pater Gerard Vos eröffnet.

Nachdem sich von 18 Schützen immer mehr aus dem Wettbewerb verabschiedeten, kämpften schließlich noch vier Schützenbrüder, darunter auch in diesem Jahr wieder Pfarrer Benedikt Schmetz, um die Königswürde.

Pech für den Geistlichen: Der Wettbewerb dauerte zu lange, und er musste sich wegen seiner Verpflichtung im Gottesdienst vorzeitig verabschieden. So blieben drei Schützenbrüder übrig. Um 18.25 Uhr der entscheidende Moment. Ein Schuss löst den Vogel aus seiner Verankerung, und das Tier dreht sich auf die Seite. 18.28 Uhr: Der zweite Schuss des nächsten Schützen holt den Vogel herunter.

Applaus brandet auf und die Frage: Wer ist der Glückliche? Kurze Zeit später öffnet sich die Tür des Schießstandes, und der neue König wird bekannt gegeben: Es ist Guido Wasserfuhr, amtierender Hauptmann und Kassenwart der Schützen. Schnell wird seine Frau Nicole gerufen, die ihrem Mann als Königin zur Seite stehen wird. Mit Begleitung des Blasorchesters wird der neue König auf den Schultern zur Schützenhalle getragen. Dort steigt ein weiterer Tanzabend, der letzte offizielle Auftritt des alten Königs. Mit der Krönung des neuen Königspaares nach einem Hochamt in der Klosterkirche am Sonntag begannen dessen Verpflichtungen — erster Höhepunkt: der Schützenball am Abend.