Wuppertal Bürger entwickeln Ideen für das Bob-Gelände
Der Förderverein Bob Kulturwerk erhält vom Land NRW Fördermittel für vier Projekte, die sich mit Nachhaltigkeit beschäftigen.
Wichlinghausen. Der Außenbereich des ehemaligen August Bünger-Textilwerks ist eine der größten Freiflächen im dicht besiedelten Quartier. Um das „Bob-Gelände“, das von der Wichlinghauser bis zur Max-Planck-Straße reicht, so zu gestalten, dass alle im Umfeld etwas davon haben, möchte der Verein Bob Kulturwerk mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch kommen.
Damit dies in einem moderierten Prozess stattfindet, hat sich der Verein um Fördermittel beim Land beworben. Dazu hat er drei weitere Ideen mit ins Projekt aufgenommen: Zukunftsvisionen für die Hilgershöhe, Nachhaltigkeit an der Förderschule Johannes Rau und die Entwicklung eines Quartierforums.
Schon im September hat das Projekt mit dem Titel „Wichlinghausen-Oberbarmen zeigen Zukunft“ begonnen. 57 664 Euro hat das Arbeitsministerium dem Bob Kulturwerk im Rahmen des Landesprogramms ‚NRW hält zusammen … für ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung‘ zugesagt, wie ein Ministeriumssprecher auf WZ-Nachfrage mitteilt. Der Verein selbst möchte sich nicht zu den Fördergeldern äußern. „Es ist noch gar kein Geld geflossen“, sagt Anne Juliane Bünger, ergänzt aber: „Die Fördersumme verteilt sich auf verschiedene Teilprojekte, die vom Bob Kulturwerk als Antragsteller zentral gesteuert werden. Das Projekt Bob Kulturwerk bekommt dabei nur einen Teil der Gelder für das eigene Gelände.“
Dass die knapp 58 000 Euro wohl in die professionelle Begleitung des Projektes fließen soll, klingt in dem 14-seitigen Antrag an, den das Bob Kulturwerk ans Land geschickt hat. Sehr konkret wird dort dargelegt, was in der Zeit von September bis Dezember dieses Jahres alles in Oberbarmen, Wichlinghausen und auf der Hilgershöhe in Langerfeld passieren soll — und offenbar auch schon umgesetzt wird.
Liesbeth Bakker vom Büro für Umwelt und Nachhaltigkeit ISP ist die Projektkoordinatorin. Über die Fördermittel des Landes möchte sie auch nicht sprechen, berichtet aber gern über die vier Pfeiler des Projekts. „Das erste Element ist, dass Jugendliche der Gesamtschule Langerfeld Zukunftsvisionen für ihre Nachbarschaft entwickeln.“ Dazu gebe es unter anderem Spaziergänge mit den Schülern, an denen sich später auch andere Bürger der Hilgershöhe beteiligen können.
Das zweite Projekt läuft an der Förderschule Johannes Rau an der Kreuzstraße. Dort beschäftigen sich die Schüler mit Ideen zur Nachhaltigkeit an ihrer Schule und in der Nachbarschaft.
Element Nummer drei der Förderung: Ein Begegnungszentrum für alle Bürger, das auf dem Bünger-Gelände angesiedelt wird. Diskussionsabende, Kochevents und kulturelle Events zur Integration der verschiedenen Kulturen können sich die Mitglieder vom Bob Kulturwerk dort vorstellen. „Es geht um Kultur und Nachhaltigkeit“, verdeutlicht Liesbeth Bakker. Wie dieses Zentrum und sein Programm aussehen könnte, soll in Workshops diskutiert werden, die der Verein Bob Kulturwerk organisiert.
Element 4: Die Umgestaltung des Bob-Geländes in einem „partizipativen Prozess“ — also einem Prozess, an dem sich Menschen beteiligen können. 1,4 Hektar ist das Bünger-Areal groß und verfügt über einen Außenbereich von rund 7000 Quadratmeter.
Wie Liesbeth Bakker erzählt, werden bereits seit September unter anderem die Anwohner angesprochen, was sie sich für diese Fläche wünschen würden. Aber auch umliegende Schulen und Kindergärten sollen einbezogen werden. „Die Visionen werden bis Ende 2016 gesammelt und dann in 2017 umgesetzt“, sagt die Projektleiterin. Es ist also schon einiges in Bewegung rund ums und im Bob Kulturwerk.