Bunte Sterne aus Glas weisen den Weg

Auf dem Gräberfeld für Sternenkinder stehen Stelen von Glaskünstler Udo Unterieser.

Foto: Gerhard Bartsch

Barmen. Farbige Sterne in Glas — damit sind jetzt die älteren Gräber für totgeborene oder verstorbene Babys auf dem Friedhof Schützenstraße gekennzeichnet. Mit den neun Stelen des Glaskünstlers Udo Unterieser hat der Bereich für sogenannte Sternenkinder, der nicht mehr belegt wird, seine endgültige Gestaltung erhalten. Bei einer kleinen Feier erhielten die gläsernen Sterne ihren Segen.

Krankenhausseelsorger und die Sternenkinderambulanz, die sich um die Familien der Sternenkinder kümmert, wollen das Gräberfeld weiter als Ort der Erinnerung pflegen — auch wenn Sternenkinder seit 2015 auf einem neuen Feld des Friedhofs begraben werden. Spenden ermöglichten die Herstellung der Stelen durch den Sprockhöveler Künstler.

Krankenhausseelsorger Quirin Sailer, Nachfolger von Bernhard Uedelhoven, ist sehr zufrieden, wie die Kunstwerke jetzt platziert sind: Jeder Stern kennzeichnet eine Grabreihe. Eine Metalltafel am Fuß nennt die Daten, an denen jeweils mehrere Sternenkinder in einer Grabstelle beerdigt wurden. „Das sind ganz kunst- und liebevoll gestaltete Wegweiser“, erklärt er. Nun könnten die Familien leicht die richtige Stelle finden, an denen ihr Kind begraben liegt. „Wir wollten ganz klar ausdrücken, dass wir eine große Ehrfurcht vor dem Leben haben — auch über den Tod hinaus“, begründet Sailer die Wichtigkeit der Erinnerungsstätte.

Auch den Künstler, der viele Kirchenfenster in Wuppertal gefertigt hat, haben die Geschichten der betroffenen Familien bewegt. „Vielen ist nicht bewusst, was sie in so einem Fall durchmachen“, sagt er. Mit seiner Arbeit will er dazu beitragen, das Thema mehr ins Bewusstsein rücken.