Das Boule-Fieber breitet sich im Tal aus

Auf 15 Bahnen wird an der Ronsdorfer Straße der Kultsport aus Frankreich betrieben.

Barmen. Es ist die letzte Kugel. Die Möglichkeit, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Julian Bryl nimmt Maß und wirft seine Kugel gekonnt und präzise direkt an das Schweinchen, die kleine Zielkugel. Das 13:9 — der Sieg.

Doch das wundert auf dem Bouleplatz niemand, denn schließlich bildet Julian Bryl, der seit 20 Jahren Boule spielt, mit Martin Mackenberg-Hübner (seit 28 Jahren aktiv) ein erfahrenes Duo. Ein Anfänger kann mit den Profis nicht mithalten. Und obwohl mein Partner Dominik Tollkötter schon seit vier Jahren Boule spielt und einige Würfe gar nicht mal so schlecht waren, haben wir gegen die Routiniers letztlich keine Chance.

Auf der Boule-Anlage an der Ronsdorfer Straße gegenüber der Barmenia werden fleißig Kugeln geschmissen. 15 Bahnen à drei mal zwölf Meter stehen den Spielern zur Verfügung. „Es ist schön an der frischen Luft zu sein. Zudem ist Boule ein sehr geselliger Sport“, erklärt Dominik Tollkötter vom PTSV Wuppertal die Vorzüge der Sportart.

Die 40 Vereinsmitglieder der Boule-Abteilung sind zwischen 25 und 77 Jahre alt. Kurzum - jeder kann Boule spielen. „Bei uns sind alle willkommen, die es mal ausprobieren wollen“, sagt Dominik Tollkötter.

Der PTSV Wuppertal ist derzeit mit seiner Boule-Abteilung gut aufgestellt. Vier Mannschaften messen sich in den Meisterschaftsspielen mit Teams aus ganz Nordrhein-Westfalen. Die erste Mannschaft des PTSV Wuppertal spielt zurzeit sogar in der Regionalliga (3. Liga).

PTSV-Spieler Martin Mackenberg-Hübner hat das Boule spielen im Frankreich-Urlaub für sich entdeckt: „Ich habe die Leute dort spielen sehen und habe dann auch ein paar Kugeln geworfen.“ Seit dem versucht er seine Frankreich-Reisen mit Boule-Turnieren zu verbinden. „Wenn ich schon einmal dort bin, möchte ich schon gerne spielen“, sagt Martin Mackenberg-Hübner.

Auch sein Vereinskollege Julian Bryl hat der Boule-Virus im Urlaub gepackt. An seiner Wurftechnik feilt er heute noch auf ungewöhnliche Weise. „Manchmal trainiere ich stundenlang in der Gartensiedlung. Dabei versuche ich mich nur auf die Kugeln zu konzentrieren und alles andere auszublenden“, sagt Bryl.